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Initiative in Alberstedt Initiative in Alberstedt: Bürger wollen Kirche retten

Von Jörg Müller 05.02.2004, 20:04

Alberstedt/MZ. - "Wir wollen einen Anfang machen", sagt Silvia Bernhardt, die die Aktion initiiert hat. Die Kirche wieder zu öffnen und zu nutzen, "das schwebte mir schon lange vor", so die Lehrerin und Ehefrau von Bürgermeister Rudolf Bernhardt. "Ich bin nicht gläubig, aber die Kirche ist ein historisches Gebäude und gehört einfach zum Dorf." Sie setzte sich mit dem zuständigen Pfarrer Wolfgang Stengel in Osterhausen in Verbindung, der die Initiative sofort unterstützte, und lud Anfang dieses Jahres die Einwohner zu einer ersten Begehung ein.

Das Interesse war groß: Insgesamt 85 Leute kamen, darunter viele, die die Kirche noch von früher kannten. "Sie waren fassungslos, wie es hier aussieht", berichtet Frau Bernhardt. "Eine unserer ältesten Einwohnerinnen - Pauline Kohler, sie ist 90 - war auch völlig erschüttert. Sie war immer eine eifrige Kirchgängerin, hat hier geheiratet, ihre Kinder sind hier getauft." Aber nicht nur das Interesse der Bürger war groß, sondern auch die Bereitschaft, anzupacken. "Ich habe Listen ausgelegt, wer sich am Aufräumen oder an Putz- und Malerarbeiten beteiligen würde, und es haben sich viele eingetragen. Andere wollen sich mit der Geschichte der Kirche näher beschäftigen." Aus einer Chronik ist unter anderem bekannt, dass die Kirche 1506 an Stelle einer kleineren Kapelle gebaut wurde.

Geplant ist auch, so Frau Bernhardt, einen Verein zu gründen. "Der soll sich aber zum Beispiel auch um die Sanierung des Kriegerdenkmals kümmern." Was die spätere Nutzung der Kirche betrifft, denkt sie etwa an Konzerte oder Ausstellungen. "Wir müssen die Leute einfach mehr aus ihren Häusern locken."