1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Hilfsangebote auf Augenhöhe

Hilfsangebote auf Augenhöhe

Von ANDREA HAMANN 30.08.2009, 16:09

MERSEBURG/MZ. - Ulrike Eller ist Mitarbeiterin der Paritätischen Selbsthilfgeruppen-Kontaktstelle und hat diese Premiere auf der Merseburger Kliaplatte auf die Beine gestellt. "Wir wollen über die Bedeutung der Selbsthilfegruppen und über deren Inhalte sprechen. Vor allem, wie die Kraft der Gemeinschaft einem nutzen kann", erklärt sie.

Viele Menschen hätten Berührungsängste und wüssten zudem eigentlich auch gar nicht, was mit Hilfe der Gruppenarbeit erreicht werden kann. "Die Mitglieder einer Selbsthilfegruppe müssen sich den anderen nicht erst groß erklären und sie können somit auf Augenhöhe miteinander umgehen", so Eller. Das sei wichtig. Dennoch: Über Selbsthilfegruppen in der Öffentlichkeit zu sprechen, sei ein sensibles Thema.

Zahlreiche Menschen haben am Samstag die Informationsangebote der Gruppen genutzt. Insgesamt 36 Selbsthilfegruppen gibt es in der Region Merseburg / Querfurt, zwölf waren am Samstag mit Ständen vertreten. Außerdem waren der Behindertenverband und die Selbsthilfegruppe der Alleinstehenden vor Ort. Zudem gab es die Möglichkeit, die Zuckerwerte feststellen zu lassen und sich über Angebote der Apotheken und Sanitätshäuser zu informieren.

Alkoholsucht ist ein Thema, mit dem sich eine Selbsthilfegruppe in Merseburg beschäftigt. Deswegen ist Lutger Kersting an diesem Tag mit einem Stand präsent. Seit nunmehr drei Jahren gibt es die Gruppe, die Mitglieder treffen sich einmal in der Woche, donnerstags von 17.30 bis 19.30 Uhr in der Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen in der Bürgerstraße in Merseburg. Sechs Leute sind es, die sich derzeit regelmäßig über dieses Thema austauschen. "Wir sind offen für alle, die darüber sprechen möchten oder auch nicht", so Lutger Kersting. Er weiß, dass der Bedarf in der Saalestadt groß ist. Ein Mitglied bekräftigt: "Es lohnt sich trocken zu werden. Für mich hat es sich jedenfalls ausgezahlt".

Aus der Premiere am Samstag soll Tradition werden: Eine Neuauflage des Aktionstages ist wegen der guten Resonanz aus der Bevölkerung geplant, sagt Ulrike Eller.

Kontakt zur Paritätischen Selbsthilfe, Kontaktstelle Saalekreis: Telefon 03461 / 34 18 72; E-Mail-Kontakt: [email protected]