Gute Nachricht für Autofahrer
Merseburg/MZ. - "Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) musste mit der Bildung der neuen Landkreise hierfür neue Schadensklassen bilden", erklärt Christian Röser. Der Versicherungs-Experte aus Braunsbedra kann zumindest bestätigen, dass sich bis zum Ende des Jahres für den Saalekreis nichts mehr ändern wird. Erst danach werden die Kennzahlen für Haftpflicht, Voll- sowie Teilkasko mit der jährlichen Anpassung zum 1. Januar wieder neu festgelegt. Und die sind laut Röser natürlich noch nicht bekannt. Grundlage für die Festlegung seien die Diebstahlrate, Einbruchsfälle und natürlich die Unfallhäufigkeit.
"Für den neuen Saalekreis musste aber zum 1. Juli eine neue Mischung gefunden werden", erklärt Röser weiter. Und hier einigte sich der GDV darauf, die Regionalklassen des alten Saalkreises an die von Merseburg-Querfurt anzupassen. "Im wesentlichen ändert sich aber für beide Altkreise nichts", so Röser. Lediglich in der Vollkaskoversicherung sinkt die Regionalklasse für den Saalkreis von vier auf drei und in der Teilkasko von elf auf zehn.
Weißenfelser müssen hingegen künftig mehr für ihren fahrbaren Untersatz bezahlen. "Ich rechne damit, dass sich die neue Regionalklasse für den Burgenlandkreis sich zwischen den alten Klassen von Naumburg und Weißenfels einpegeln wird", so Versicherungsfachfrau Heidi Föhre. Da die Weißenfelser bisher günstiger gestellt waren, als Naumburg, wird es für sie künftig teurer.
Laut Tabelle des GDV steigt die Haftpflicht für die Weißenfelser von drei auf sieben, die Vollkasko von drei auf vier und die Teilkasko von neun auf zehn, während die Werte aus der Sicht des alten Burgenlandkreises nach unten gehen. "Seit es in Weißenfels die Umgehungsstraße gibt, sank die Einstufung der Regionalklassen", gibt Föhre ihre private Einschätzung wieder. Außerdem glaubt sie, dass Autoreparaturen in Naumburg teurer sind als in Weißenfels und nennt diese als Begründung für den vermeidlichen Anstieg.
Die MZ fragte in Berlin GDV nach den Gründen. "In der Stadt mit der höheren Regionalklasse gibt es entweder mehr Unfälle oder Unfälle mit höheren Schaden", sagt Pressereferentin Katrin Rüter de Escobar. In Stuttgart zum Beispiel gibt es nicht mehr Unfälle, sondern durch das Autowerk recht viele noble Fahrzeuge. Die Regulierung der Unfälle kostet einfach mehr. In der Haftpflicht am billigsten sind der Oder-Spree-Kreis mit einem Sachschadenbedarfsindex von 76,32, Uckermark (78,91) und Ostprignitz-Ruppin (79,06).