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Fleißige Hände mit viel Eifer dabei

Von HANS-ERDMANN GRINGER 19.09.2008, 15:58

HORBURG-MASSLAU/MZ - Der dortige Mühlenverein, der in Gründung ist und bereits 15 Mitglieder hat, präsentierte das Müllerhaus, das als Fachwerkbau um 1700 errichtet wurde, und das Mühlengebäude, das um 1870 entstanden ist. Beide Gebäude werden gegenwärtig nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten rekonstruiert. Besitzerin Petra Karrasch und ihre Freunde haben bisher im Wohnhaus, das einen Anbau aus dem 19. Jahrhundert hat, Dielung und Mauerwerk freigelegt.

Unter der Treppe wurde ein alter Mühlstein als Fundament gefunden. Teilweise kam im Fluraufgang noch Reste alter barocker Wandbemalung zum Vorschein. Dabei zeigte sich, dass der Fußboden in schlechterem Zustand war, als erwartet, ebenso die Traufgesimse. Der Dachstuhl musste instand gesetzt werden, Balken waren morsch. Die alten, per Hand gestrichenen Ziegel wurden ergänzt.

"Das Gebäude ist immer wieder umgebaut worden", so Frau Karrasch. "Im ersten Stock haben wir noch den barocken Fußboden gefunden und eine so genannte schwarze Küche freigelegt, bei der an der Wand noch Rußspuren des einstigen überdimensionalen Abzuges zu sehen sind." Auch im gegenüber liegenden Mühlengebäude selbst hat sich schon einiges getan. Das teilweise abgedeckte Dach ist mit großen Plastikplanen notdürftig abgesichert. In den drei Etagen des bis zum First 15 Meter hohen Backsteinbaus sind die Räume begehbar gemacht und die Mühlentechnik gesäubert. Michael Seifert, der als Bauingenieur die planerischen Fäden bei dem ehrgeizigen Projekt zusammenhält, will Schritt für Schritt die Mühlenantriebe für Demonstrationszwecke überarbeiten und gangbar machen lassen. Und er hofft, bald Verbündete zu finden um das völlig verrottete Kunstgrabenbett der wilden Luppe samt Staueinrichtungen und den Zu- und Abflüssen wieder frei zu legen.

"Zu tun gibt es noch reichlich, doch beim nächsten Mühlentag werden wir hier wohnen", ist sich Frau Karrasch sicher.