Filmfestival in Merseburg Filmfestival in Merseburg: Hommage an Schauspieler Dieter Mann

MERSEBURG/MZ - Noch eine Woche, dann geht es im Domstadtkino los. Dann starten die 9. Defa-Filmtage - diesmal eine Hommage an den Schauspieler Dieter Mann.
Die Suche nach passenden Filmen ist längst abgeschlossen. Wie sie ankommen werden, darauf sind auch die Veranstalter, die Mitglieder des Fördervereins Kino Völkerfreundschaft gespannt. „Auch bei diesen Defa-Filmtagen ’Mann oh Mann, der Dieter Mann’ wollten wir zu jedem Film einen Gast einladen. Doch wir sind an Grenzen gestoßen und so haben wir uns entschlossen, doch auch Filme in das Programm aufzunehmen, zu denen wir keinen Gast einladen konnten. Wir versprechen uns allerdings, für diese Filme ebenfalls ein Publikum zu finden“, sagte Vereinschefin Halina Anton der MZ
Vernissage im Kunsthaus Tiefer Keller
Die 9. Merseburger DEFA-Filmtage beginnen traditionell bereits vor der feierlichen Eröffnung. Es gibt am Dienstag, 18. Februar, eine Vernissage im Kunsthaus Tiefer Keller, zu der interessante Exponate aus dem Filmmuseum Wolfen zu den Amateurfilmen in der DDR zu sehen sein werden. Da das Museum über eine umfangreiche Sammlung von Filmplakaten verfügt, sollen an den Wänden der Galerie Filmplakate zu den Filmen mit Dieter Mann hängen.
Auch die Schulveranstaltungen beginnen bereits am Donnerstag. Die Veranstaltungen an diesem Tag gehen besonders auf Filme für ein jüngeres Publikum ein. Die Schulklassen konnten wählen zwischen dem Märchenfilm „Wie heiratet man einen König“, dem Kinderfilm „Moritz in der Litfaßsäule“ und dem Film „Blindgänger“. Alles Filme in denen Dieter Mann mitgespielt hat. Das allein ist jedoch nicht die Verbindung zwischen den drei Filmen. „Es geht immer um Klugheit, die zum Wohle anderer genutzt wird, und es geht um die Toleranz zwischen den kleinen und großen Menschen, der Achtung voreinander“, so Halina Anton.
Für die höheren Schulklassen stehen die Filme „Die Leiden des jungen Werthers“ (eine Klassikerverfilmung), „Brandstellen“ (nicht uninteressant, weil keiner sich seiner Vergangenheit entziehen kann und das für jeden zutrifft) oder „Zwei schräge Vögel“ (eine Auseinandersetzung mit dem DDR-Alltag zum Ende der DDR gedreht) am Freitag zur Auswahl.
Seniorenveranstaltung
Ebenso traditionell ist die Seniorenveranstaltung am Freitagnachmittag. Die Zuschauerzahlen belegen, dass es eine gute Entscheidung war, für die Senioren am Nachmittag Veranstaltungen anzubieten. Diesmal ist es eine Verfilmung des Klassikers „Lotte in Weimar“, in dem Liselotte Palmer mitgespielt hat – und natürlich Dieter Mann. Zur Vorstellung hat die Schauspielerin Monika Lennartz ihr Kommen zugesagt. Sie wird sicher im Nachhinein gern die Fragen der Zuschauer zum Film und zu den damaligen Dreharbeiten beantworten. Zur gleichen Zeit wie die Seniorenveranstaltung wird der zweiteilige Fernsehfilm „Auf der Suche nach Gatt“ laufen. Gern hätte der Förderverein Erik Neutsch zum Filmgespräch eingeladen. Er verstarb leider im Sommer 2013.
Nach der feierlichen Eröffnung am Abend und der Literaturverfilmung „Glück im Hinterhaus“ wird der Filmkritiker Knut Elstermann mit Dieter Mann sprechen. Die Moderationen von Knut Elstermann sind bekannt dafür, dass er einen interessanten, spannenden, mitunter witzigen und sehr lebendigen Dialog führen kann.
Der Sonnabend beginnt um 11 Uhr mit der Aufzeichnung eines MDR Figaro Café extra im Domstadtkino. Der Eintritt zum Gespräch zwischen Knut Elstermann und Dieter Mann ist kostenfrei.
Filme ohne Defa-Bezug
Eine Neuerung gibt es: Es werden zwei Filme gezeigt, die eigentlich nichts mit der Defa zu tun haben - die Filme „An der Saale hellem Strande – Ein Kulturhaus erzählt“ und „Die schlimmsten aller Trolle“. „Interessant sind sie trotzdem für unsere Filmtage“, sagt Halina Anton, „denn sie beziehen sich auf die Kultur in unserer unmittelbaren Nachbarschaft. Kultur benötigt Räume, in denen sie sich entfalten kann.“ Das Kulturhaus Buna sei solch ein Raum gewesen. Die schlimmsten aller Trolle sollen sich in Querfurt aufhalten. Das behauptet zu mindestens ihr Entdecker. Helga Storck und Christian von Aster werden nach ihren Filmen alle Fragen dazu beantworten.
Der Abschlussfilm für die 9. Merseburger DEFA-Filmtage „Mann oh Mann, der Dieter Mann“ zeigt auf komödiantische Weise den manchmal gar nicht so lustigen DDR-Alltag. Dabei geht es um unsinnige Personalentscheidungen und was sie die DDR gekostet haben. Der Jugend Verantwortung zu übertragen, eine schöne Losung, doch die Realität? Paul Bartsch wird das Vergnügen haben, mit Gerit Kling und Götz Schubert über diesen Film zu sprechen.
Die Karten für die einzelnen Filme werden wieder 5 Euro kosten, bzw. 4 Euro ermäßigt. Es gibt auch wieder die Fünferkarte für 20/15 Euro. Amateurfilmrunden-Tickets kosten 1 Euro, Schulveranstaltungen 2 Euro und das Konzert mit den Zöllnern 6 Euro.
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