Schkopau will Veränderung Bürgermeisterwahl: Schkopau will Veränderung: Neuling Ringling setzt sich gegen Amtsinhaber Haufe durch

Schkopau - Das Ergebnis spricht eine deutliche Sprache: Mit 73,39 Prozent hat sich am Sonntag bei der Wahl um das Bürgermeisteramt in der Gemeinde Schkopau der parteilose Torsten Ringling durchgesetzt. In der Stichwahl hat er seinen direkten Kontrahenten, Bürgermeister Andrej Haufe (CDU), geschlagen. Haufe hat 26,61 Prozent der Stimmen bekommen. Damit wird der 64-Jährige keine zweite Amtszeit in der Gemeinde antreten. Seine jetzige Amtsperiode geht noch bis 31. Januar 2019.
Die Schkopauer haben für Veränderung gestimmt und ihr Vertrauen dem 49-jährigen Ringling geschenkt. Er war bereits vor zwei Wochen als stärkster Kandidat vor dem Zweitplatzierten Haufe aus der Wahl hervorgegangen.
Die 37,25 Prozent damals hatten jedoch nicht für eine absolute Mehrheit gereicht, dafür hätten es über 50 Prozent sein müssen. „Ich freue mich nun über das Ergebnis, aber ich weiß auch um die Verantwortung die damit verbunden ist“, sagte Ringling besonnen nach seinem Sieg. Er war optimistisch in den Wahltag gegangen. „Aber mit so einem klaren Ergebnis habe ich nicht gerechnet.“
Schkopau hat gewählt: Neuer Bürgermeister heißt Torsten Ringling
Damit hat offenbar auch Amtsinhaber Andrej Haufe nicht gerechnet. Sichtlich enttäuscht nahm er das Votum zur Kenntnis, gratulierte dem Gewinner und verließ anschließend den Ratssaal des Gemeindeamtes. „Die Wähler haben heute so entschieden und das Ergebnis muss ich respektieren“, sagte Haufe auf Nachfrage.
Vor allem in Schkopau selbst konnte Ringling seinen Heimvorteil massiv ausspielen. Auf ihn entfielen 740 Stimmen wohingegen Haufe lediglich 74 Stimmen auf sich vereinen konnte. Auch die Ortsteile haben mehrheitlich für den Neuling votiert. Insgesamt elf von zwölf Ortsteilen wollen den 49-Jährigen in Zukunft an der Spitze sehen. Lediglich in Lochau erhielt Andrej Haufe 100 Kreuze mehr als sein Gegner. Insgesamt haben von den knapp 10 000 Wahlberechtigten aber nur noch 37,84 Prozent den Gang zur Wahlurne gewagt. Damit liegt die Beteiligung noch einmal deutlich unter den knapp 42 Prozent vor 14 Tagen als vier Kandidaten um den Posten des Bürgermeisters angetreten waren. Die Bewerber der SPD und der Linken, Patrick Wanzek und Michael Teske, waren dort bereits als Dritt- und Viertplatzierte ausgeschieden.
Torsten Ringling wollte den Wahlsieg am Abend zwar noch etwas feiern, aber in kleiner und ruhiger Runde, wie er selbst sagte. Den Wahltag hatte der Schkopauer ruhig angehen lassen, wenngleich es auch für ihn kein normaler Sonntag war. Mit dem Wissen, dass er vorher alles getan habe, sei er zur Bekanntgabe gekommen. „Das lässt mich die Prüfungssituation auch etwas entspannter angehen“, sagte er kurz vor der Verkündung.
Die nächsten Wochen und Monate wolle sich Ringling zudem inhaltlich mehr in seine neue Aufgabe einarbeiten. Als Politologe fange er zwar nicht bei Null an, aber es gebe dennoch vieles, dass er sich erarbeiten müsse. Er wisse, dass er um einen Vertrauensvorschuss geworben habe und zeigte sich überrascht, dass auch die Zustimmung aus den Ortsteilen so hoch ausgefallen war. „Ich bin Realist und weiß, dass eine große Aufgabe vor mir liegt. Damit ist auch eine große Erwartungshaltung verbunden, die nicht leicht zu erfüllen ist.“ (mz)

