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Bildung Bildung: "Ende der Kreidezeit" an der Jahn-Grundschule

Von Cornelia Fuhrmann 03.09.2012, 18:41

Leuna/MZ. - Sandro Knolls Beruf als Grundschullehrer bringt es mit sich, dass er Buchstaben und Zahlen an Tafeln schreibt. Doch die Tafel ist nicht mehr grün, und seine Kreide weder weiß, noch echte Kreide. Die Sommerferien wurden genutzt, um vier Klassenräume der Friedrich-Ludwig-Jahn-Grundschule in Leuna grundlegend zu renovieren und mit interaktiven Tafeln auszustatten. "Es ist das Ende der Kreidezeit", sagt Rektorin Sabine Sadlo lachend.

Drei erste Klassen und die künftige zweite Klasse von Sandro Knoll werden damit unterrichtet. "Die Fibel ist nun interaktiv auf der Tafel, wird per Beamer an die Wand geworfen, damit sieht auch das Kind in der letzten Reihe noch alles gut", so der 35 Jahre alte Lehrer, der die Ferien auch dafür nutzt, sich mit dem neuen System vertraut zu machen. Er schreibt direkt an die Tafel, seine Handschrift wandelt sich in Druckschrift um, er kann unter anderem farbig markieren oder die Aussprache von Silben mittels Ton vorführen. "Das ganze funktioniert mit einem sogenannten kapazitiven Berührungsprozessor, ich kann mit einem speziellen Stift, aber auch mit dem Finger schreiben. Und das im Prinzip in Echtzeit, ohne Verzögerungen", erklärt Knoll.

Schreiben gelernt werde aber trotzdem mit dem Füller, obwohl in jedem Raum vier Laptops sowie ein Klassensatz zur Verfügung stehe, die alle internetfähig sind. So wird auch der Fachkundeunterricht interaktiv. Damit habe man weniger, dafür modernste Technik im Raum, sagt Sadlo. "Wir haben uns das in unserer Partnerschule in Wesseling (Nordrhein-Westfalen) angeschaut und waren begeistert", sagt sie. Verschiedene Lerntypen würden so berücksichtigt. Zudem erhoffe man sich eine Aufmerksamkeitssteigerung bei den Kindern. An der Borlachschule in Bad Dürrenberg sowie am Dom- und Herdergymnasium seien ähnliche Systeme im Einsatz. Seitens der Stadt Leuna als Schulträger gab es keine Widerstände, die jeweils knapp 5 000 Euro teure Ausstattung für vier Klassenräume anzuschaffen. Im Gegenteil: Weitere sollen folgen.