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Sport im Saalekreis Bauarbeiten, Rennen, Partys, Training für jedermann: Was 2025 auf Merseburgs Radrennbahn geplant ist

Im Rahmen des Anradelns sieht Merseburg Radrennbahn erstmals seit Jahrzehnten Wettkämpfe - allerdings nur interne des Landesradsportverbandes. Bauliche Investitionen sollen jedoch den Weg für mehr ebnen, dafür sucht der Förderverein Sponsoren.

Von Robert Briest 31.03.2025, 12:09
Mit einem internen Omniumrennen trug der Landesverband am Wochenende die ersten Wettfahrten seit Jahrzehnten auf der Bahn aus.
Mit einem internen Omniumrennen trug der Landesverband am Wochenende die ersten Wettfahrten seit Jahrzehnten auf der Bahn aus. Foto: Robert Briest

Merseburg/MZ. - Andraes Kindler schlägt die Glocke. Das Zeichen für die letzte Runde. Endspurt für die jungen Athleten. Neustart für die Merseburger Radrennbahn, die mit den internen Testwettkämpfen des Landesradsportverbandes am Samstagmittag die ersten Rennen seit Jahrzehnten erlebt.

Landestrainer Kindler hat ein Teil seines Nachwuchskaders mit auf das 375 Meter lange Oval gebracht. Dort hat sich der Landesverband vor zwei Jahren eingemietet und damit eine kleine Euphoriewelle gerade unter altgedienten Pedaleuren der Domstadt ausgelöst. Ein Förderverein richtet seither die Bahn peu à peu wieder her.

Freies Fahren für jedermann

Das Team um den Vorsitzenden Peter Petzold hat am Morgen vor den Rennen des Nachwuchses das Anradeln organisiert, die Möglichkeit für jedermann seine Runden über die Betonpiste zu drehen, so wie es nun wieder donnerstags von 17 bis 19 Uhr und samstags von 9 Uhr bis mittags möglich sein wird. Der Terminkalender des Fördervereins für die neue Saison umfasst zudem bereits acht weitere fixe Termin: den Tag der offenen Rennbahn im Mai, eine Ausfahrt zum Geiseltalsee im August, das Abradeln am 1. November. „Um Geld reinzukriegen, organisieren wir auch Osterfeuer und After-Work-Party“, blickt Petzold voraus.

Geld benötigt der Verein, um die bauliche Auffrischung der Bahn voranzutreiben. Zwei große Ziele haben sich die Mitglieder dabei für 2025 gesteckt. Zum einen soll die Bemalung der Bahn mit den üblichen Wettkampflinien erfolgen, zum anderen muss die Dehnungsfuge, die an der Innenseite einmal um das gesamte Oval verläuft, saniert werden. Mit einer Firma sei man in Verhandlungen, dass diese die Arbeitsleistung übernimmt, der Verein nur die Materialkosten tragen muss. Doch auch das könne er nicht aus eigener Kraft, erklärt Petzold: „Deshalb suchen wir Sponsoren.“ Ein erstes Werbeschild prangt jetzt an der Bande. Auf den verbleibenden fast 400 Meter bleibt aber noch reichlich Platz für mehr.

Weltradsportverband UCI will Merseburger Bahn für echte Rennen zulassen

Wenn die Sanierung der Fuge und die Bemalung klappen, winkt zur Belohnung die offizielle Zulassung für Wettkämpfe, wie der Geschäftsführer des Landesverbandes, Stefan Thomé, verrät. Das habe ihm der zuständige Kontrolleur des Weltverbandes UCI mitgeteilt. „Dann können wir hier nicht nur Landesmeisterschaften, sondern auch bundesweite Sichtungswettkämpfe veranstalten.“

Neben der Verbindung von Leistungs- und Breitensport, betont Thomé, denke der Landesverband bei der Nutzung der Merseburger Bahn vor allem an die Nachwuchsarbeit. Über Landesmittel soll in diesem Jahr auf Honorarbasis eine Trainerstelle vor Ort geschaffen werden. Der Inhaber soll dann auch gezielt in Schulen um Nachwuchs buhlen.

Landescoach Kindler hofft, dass er irgendwann vielleicht Zuwachs aus Merseburg und Umgebung für seine derzeit etwa 20 Athleten starken Landeskader bekommt. „Die Bedingungen mit der Bahn hier sind ideal.“ Kinder könnten so abseits des Verkehrs trainieren und er seinen Nachwuchssportler an das Bahnradfahren heranführen, bevor sie später auf die Spezialräder und schnellere Bahnen wie in Frankfurt/Oder wechseln.