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AZV Weida-Land AZV Weida-Land: Bio-Kläranlagen sind im Gespräch

Von Regina Retzlaff 18.10.2001, 13:13

Obhausen/MZ. - Der Verbandsvorsitzende, Dr. Manfred Dauderstädt, sprach von den gerade laufenden Kanalbaumaßnahmen in den Mitgliedsgemeinden. Er erklärte den weiteren Verlauf der Arbeiten und warum man kurzfristig eine weitere Ausschreibung vorgenommen hat. Und er erläuterte eine neue Variante einer möglichen Klärung der Abwässer. "Es wäre möglich, die Klärung in Pflanzenkläranlagen vorzunehmen. Dieser Vorschlag kam vom Chef des Barnstädter Agrarunternehmens", erklärte Dauderstädt. Ralf Hägele habe den Vorschlag gemacht und auch erklärt, dass sein Unternehmen die anfallenden geklärten Abwässer landwirtschaftlich nutzen könne, so dass sie gar nicht in den Vorfluter kommen. "Wir haben diese neue Variante ans Regierungspräsidium gesandt, am Montag werden wir dort darüber diskutieren und hoffen, dass wir die Genehmigung und entsprechende Fördermittel dafür bekommen." Uwe Eichhorn erläuterte dann, wie die Kalkulation der Beiträge zustande kam. Die Gesamtkosten für den Kanalbau betragen 22,5 Millionen Mark. 64 Prozent davon werden gefördert. Es bleiben rund acht Millionen, die durch die Bürger refinanziert werden müssen, erklärte er und erläuterte dann, die weiteren Berechnungen, die sich an dieser Stelle nicht in Ausführlichkeit erläutern lassen. Letztendlich kam er auf ein Beispiel zurück. Ein Eigentümer mit einer Grundstücksflächefläche von 500 Quadratmeter muss mit einer Anschlusskostengebühr von rund 1 215 Mark rechnen. Hinzu kommen die Kosten für die Grundstücksanschlussleitung.

Wer nach der Verkündug dieser vorläufigen Zahlen damit gerechnet hatte, dass im Saal Empörung hochschlägt, der sah sich getäuscht. Sehr ruhig nahmen die Bürger diese Ausführungen auf. Zumal Rechtsanwalt Möller ihnen dann die rechtlichen Grundlagen noch einmal genau erläuterte. So sei der Bürger zur zahlung verpflichtet, weil das Land eben nur eine bestimmte Summe fördert. "Ich gestehe, dass eigentlich jede Möglichkeit der Umlage ungerecht ist, doch der Gesetzgeber des Landes hat die Grundstücksfläche für die Berechnung vorgegeben", so Möller. In der Diskussion kam aus den reihen der Bürger noch einmal die deutliche Forderung an den Verband, sich stark zu machen gegen Auflagen des regierungspräsidiums (RP). "Eine Einleitung nach Karsdorf darf nicht in Frage kommen", meinte ein Bürger. Man müsse den "Machenschaften des RP entgegen treten und weiter nach einer separaten Möglichkeit der Klärung suchen. Der Vorschlag von Ralf Hägele sei einfach prima, meinte wieder ein anderer Sprecher aus dem Publikum. Hägele selbst erklärte, dass der AZV die Hilfe aller brauche, wenn es denn nötig werde, auch die einer Bürgerinitiative.