Auf der Spur des Geldes
GROCKSTÄDT/MZ. - Rainer Mertesacker aus Bonn ist immer auf der Spur des Geldes. Der Architekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) schaut genau hin, wo die Mittel gelandet sind, die seine Stiftung ausreicht, damit Denkmäler saniert werden können.
Gestern war er auf Spurensuche beim Förderverein Kirche St. Michaelis im Querfurter Ortsteil Grockstädt. Und um es vorweg zu nehmen: Mertesacker hat die Spur gefunden und zog am Ende sehr zufrieden seiner Wege. "Hier wurde sehr ordentlich und fachgerecht mit unseren Geldern gearbeitet. Das Objekt zählt zu den wirklich guten mit einem hohen Sanierungsstandard", sagte er, nachdem er sich genau umgeschaut hatte. Der Vereinschef Jürgen Thieme erklärte voller Stolz, dass seit 2003, als man begann die Kirche vom Gestrüpp zu befreien, viele große und kleine Spender dazu beigetragen haben, das kleine Gotteshaus, dessen Apsis mindestens 700 Jahre alt ist, wieder auf Vordermann zu bringen. "Die DSD, die Stiftung Kiba und viele andere mehr sind beteiligt. Ihnen allen gilt unser Dank", so Thieme, der dem "Kontrolleur" aus Bonn das Gotteshaus mit neu eingedecktem Dächern und einer fast fertig sanierten Fassade präsentierte.
Bauplaner Reinhard Moczko indes hatte auf jede Frage Mertesackers eine Antwort parat. Ob es nun um den verwendeten Mörtel oder um die noch zu bewältigenden Aufgaben ging. "Der Dachstuhl ist zimmermannsmäßig repariert worden", erklärte er. Und Holger Reinhardt, Leiter der Denkmalbehörde des Saalekreises, hatte gleich noch Fotos aus dem Jahre 2003 parat, die als Beweis für die geleistete Arbeit dienten. Auch Vereinsmitglied Christa West hatte ein Foto der Kirche dabei. Die Seniorin bekam es einst von ihren Großeltern. Es ist inzwischen stark vergilbt aber ein sehr schönes Zeitdokument.
Rund 140 000 Euro sind seit 2003 in die Sanierung des Gotteshauses geflossen. "Das kann man sehen. Von außen sieht das Gebäude sehr schön aus", so Rainer Mertesacker, der allerdings beim Betreten des Kirchleins sehr nachdenklich wurde. "Hier ist aber noch eine ganze Menge zu tun", sagte er. "Da haben Sie noch viel Arbeit vor sich", wandte er sich an Jürgen Thieme. Der und sein Verein sind sich dieser Tatsache bewusst. "Wir machen weiter", versprach Axel Lorenzen dem Gast zum Abschied in der Hoffnung, dieser möge weitere Anträge aus Grockstädt wohlwollend unterstützen.