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Altersgerechtes Leben statt einer Kurzzeitpflege

Von DIANA DÜNSCHEL 27.01.2010, 15:24

BRAUNSBEDRA/MZ. - Vor mehr als zwei Jahren kündigte die Geiseltaler Wohnungsgesellschaft mbH mit Sitz in Braunsbedra an, das von der Deutschen Reichsbahn erworbene teilsanierte Mehrfamilienhaus in der Goethestraße 40 bis 44 zu modernisieren, im Dachgeschoss eine Kurzzeitpflege zu eröffnen und in den übrigen Etagen 28 alters- sowie zwei rollstuhlgerechte Wohnungen herzurichten. Passiert ist seitdem bis auf den völligen Leerzug des Blocks nichts. Das soll sich bald ändern. Geschäftsführer Volker Nöckel teilte mit, dass im April Baubeginn sei und zum Jahresende die Fertigstellung geplant wäre.

Allerdings änderten sich die ursprünglichen Planungen erheblich, und das habe unter anderem zu der Verzögerung geführt. "Die bei der Genehmigung des Bauantrages erfolgte Aufhebung des Bestandsschutzes führte zu tief greifenden Auflagen insbesondere beim Brandschutz", sagt Volker Nöckel. Das hätte nicht nur die geschätzten Sanierungskosten beträchtlich erhöht, sondern auch der Kurzzeitpflege Grenzen für Raumgrößen und Bettenanzahl gesetzt. Das Vorhaben sei unwirtschaftlich geworden. Die Wohnungsgesellschaft und die für die Tages-, Nacht- und Kurzzeitpflege vorgesehenen Betreiber Maria Krausemann und Gerd Piller würden deshalb getrennte Wege gehen. Den Vertrag habe man aufgelöst.

"Wir haben die Sanierung umgeplant. Jeder Hauseingang erhält nun einen Fahrstuhl. Insgesamt entstehen 36 alters- und vier rollstuhlgerechte Wohnungen", so der Geschäftsführer. Zur Zeit würden die Leistungen ausgeschrieben und geprüft, ob auch eine Photovoltaikanlage installiert werde. "Wir geben unsere Pläne dennoch nicht auf", versichert Maria Krausemann. Man werde sich zum Betrieb einer Kurzzeit-, Tages- und Nachtpflege ein anderes geeignetes Objekt suchen, zumal Nachfragen von Senioren und ihren Angehörigen den Bedarf einer solchen Einrichtung untermauerten. Es sei nur bedauerlich, dass so eine lange Zeit der Ungewissheit verstrich.