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Abstecher zu Goethes Theater

Von ELKE JÄGER 18.01.2009, 17:36

BAD LAUCHSTÄDT/MZ. - Doch die Pavillons links und rechts der Brunnendame sowie die anderen Attraktionen stehen Besuchern das ganze Jahr über offen. Deshalb entschieden sich Heidi und Hartmut Zengerling aus Heyerode in Thüringen trotz Winterwetter für einen Abstecher nach Bad Lauchstädt.

"Wir wollten schon immer mal herkommen", erklärten sie und nutzten Sonntag eine Fahrt nach Leipzig für einen Abstecher in die Goethestadt. Eine Führung hatten sie vorher vereinbart. Für Silke Netschker, die das Paar durch die Anlagen und in die Ausstellungen geleitete, ist die Minigruppe kein Problem. Es kommt zwar selten vor, aber auch zwei Personen erhalten die gleiche Führung wie eine größere Besucherschar. Familie Zengerling fand die Privataudienz sogar besser: So konnten sie ihre Fragen sofort anbringen und zusätzliche Informationen erhalten.

Der Rundgang begann traditionell an der Brunneneinfassung mit den jetzt leider verborgenen Putten. Hier sprudelt in der wärmeren Jahreszeit das Lauchstädter Wasser. Allerdings, verriet Frau Netschker, nicht der original Heilbrunnen, sondern simples Trinkwasser. Das "gesund' Wässerchen" konnten die Gäste dann im Badepavillon probieren. Hier lernen die Besucher eine historische Badestube kennen und erfahren allerlei über die Blütezeit des Städtchen als kurfürstlicher Badeort. Auch die zertanzten Schuhe, von denen Christiane Vulpius Goethe in einem Brieflein berichtete, finden sich einer Vitrine.

Nebenan im Quellpavillon gibt es Informationen über die Theatergeschichte. Der rote Regiestuhl, auf dem Goethe gesessen haben soll, interessierte Hartmut Zengerling besonders. Nach dem Kursaal mit seiner wunderschöner klassizistischer Ausmalung ging es in das 1802 erbaute Theater, und hier durften die Gäste nicht nur auf der Bühne stehen, sondern auch einen Blick darunter werfen. Da verbirgt sich ein großer Teil der original erhaltenen Bühnenmaschinerie aus beweglichen Balken und Seilen.

Fünf Mitarbeiter der Historischen Kuranlagen betreuen wie Silke Netschker das ganze Jahr über Besuchergruppen bei Führungen. 2008 waren sie 649 mal auf dem Gelände unterwegs - insgesamt 8019 Besucher nahmen an Führungen teil.