ABC-Alarm im Klinikum ABC-Alarm im Klinikum: So lief der Großeinsatz nach der Explosion im Labor

Merseburg - Blaulicht und Martinshorn ist man rund um ein Krankenhaus ja gewohnt. Mehrmals täglich rollen auch in Merseburg Krankenwagen an, bringen Patienten in die Notaufnahme des Carl-von-Basedow-Klinikums. An diesem Donnerstag jedoch war es die Feuerwehr, die mit einem Großaufgebot für Aufsehen im Bereich der Klinik sorgte
Im Labor des Krankenhauses waren Gefahrenstoffe ausgetreten. Ausgerüstet mit speziellen Schutzanzügen und Atemschutz mussten Feuerwehrleute in den Räumen die Gefahr beseitigen. Gefahr für Patienten oder Mitarbeiter habe nicht bestanden, wie die Feuerwehr betonte.
„In der Nacht war ein Gefäß zur Entsorgung von Chemikalien in unserem analytischen Labor explodiert“
„In der Nacht war ein Gefäß zur Entsorgung von Chemikalien in unserem analytischen Labor explodiert“, erklärte am Donnerstag die Leiterin der hauseigenen Krankenhausapotheke, Ulrike Scholz. Die darüber informierte Giftnotrufzentrale in Berlin habe empfohlen, den Gefahrgutzug der Feuerwehr zu alarmieren. Neben den speziell ausgebildeten Experten für gefährliche Stoffe rückten weitere Wehren an, darunter auch Kräfte aus Halle.
„Die Mitarbeiter des Labor haben besonnen reagiert und die Tür zu dem Raum mit den Chemikalien geschlossen“, meinte Dirk Grötzsch, der den Einsatz, an dem 62 Kameraden beteiligt waren, leitete. „Da wir wissen, dass keine Gefahr für Personen im Haus besteht, läuft der Einsatz jetzt ganz ruhig nach festen Routinen ab“, erklärte er das lange Warten der Einsatzkräfte vor dem Krankenhausgebäude.
Einsatz in kompletter Montur und bei Temperaturen um die 30-Grad-Marke
Während die Einsatzleitung noch versuchte herauszufinden, mit welchen Stoffen man es genau zu tun haben könnte, bereiteten die Einsatzkräfte die speziellen Schutzanzüge und die Atemschutzgeräte vor. In kompletter Montur und bei Temperaturen um die 30-Grad-Marke marschierten sie schließlich in das Labor, um von den inzwischen kristallisierten Gefahrstoffen Proben zu nehmen und sie anschließend zu beseitigen.
Kurz nach 15 Uhr, also etwa dreieinhalb Stunden nach der Alarmierung, konnte die Feuerwehr den Einsatz für beendet erklären. Zuvor war noch einmal der Schadstoffgehalt der Raumluft gemessen und für unbedenklich erklärt.
„Wir sind sehr froh, dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind“
„Wir sind sehr froh, dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind und es sich einmal mehr gezeigt hat, wie zuverlässig die Feuerwehr arbeitet“, zog auch Klinik-Geschäftsführer Lutz Heimann nach dem Einsatz sichtlich erleichtert eine positive Bilanz. In einem Gespräch dankte er den Einsatzkräften unter Leitung von Dirk Grötzsch. Warum das Gefäß zur Aufbewahrung der nicht mehr benötigten Chemikalien explodieren konnte, konnte selbst der extra herbeigerufene Chemieexperte der Feuerwehr nicht erklären. Er habe der Apothekenleiterin jedoch versichert, dass ihre Mitarbeiter keine Schuld trifft.
Nach einer ausgiebigen Lüftung und einer Reinigung konnte das Labor noch am selben Tag wieder den Betrieb aufnehmen. (mz)