50.000 für Ordnung 50.000 für Ordnung: Warum der Reinigungsdienst Merseburg nicht nur sauber hält

Merseburg - Am 1. Mai war der neue städtische Reinigungsdienst mit zwei Mann gestartet, Anfang Juli kamen noch drei Mitarbeiter als Verstärkung dazu. Bald soll das Team sechsköpfig sein. Etwa dreimal wöchentlich ist die Gruppe mit einem kleinen Transporter in der Innenstadt unterwegs. Die Route ist immer die gleiche: Kliaplatte, Gotthardstraße, Entenplan, Markt und Grüner Markt. Doch man sieht sie auch am Bahnhof, rund um den Busbahnhof und in der König-Heinrich-Straße. Die Männer leeren Papierkörbe und beseitigen mögliche Dreckecken.
Städtischer Reinigungsdienst in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter umgesetzt
„Ziel ist es, dass wir durch den Einsatz dieses zusätzlichen Reinigungsdienstes die Sauberkeit in der Innenstadt verbessern“, erklärt Gerd Heimbach, der Leiter des Straßen- und Grünflächenamtes, in dessen Verantwortlichkeitsbereich der Dienst fällt. Prinzipiell hat die Stadt einen Vertrag mit einer Firma, die alle Papierkörbe im Stadtgebiet leert. Das sind insgesamt 434 Stück unterschiedlichster Größe.
Die 18-, 30- und 50-Liter-Behälter werden zwischen ein- und dreimal pro Woche geleert. Kosten: 50.000 Euro. „Und diese Firma ist sehr professionell. Aber das reicht im Innenstadtbereich immer noch nicht aus, obwohl auch die meisten Geschäfte in den betreffenden Straße vor der eigenen Haustür auf Sauberkeit achten“, so Heimbach. Im September vergangenen Jahres hatte Merseburgs Oberbürgermeister Jens Bühligen (CDU) seine Idee von einem Reinigungsdienst erstmals gegenüber der MZ geäußert, jetzt kann das Ganze in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter umgesetzt werden.
Projekt für Langzeitarbeitslose in der Probephase
Das Jobcenter hat mit dem neuen Arbeitsmarktinstrument „Mitarbeit“ neue Möglichkeiten, Langzeitarbeitslose wieder in sozialversicherungspflichtige Arbeit zu bringen. Die so entstehenden Jobs werden in den ersten beiden Jahren zu 100 Prozent vom Jobcenter gefördert. Im dritten Jahr beträgt die Förderung 90, im vierten Jahr 80 und im fünften Jahr 70 Prozent.
„Aktuell sind wir in der Probephase und testen, welche Routen unsere neuen Mitarbeiter am besten fahren sollten, und wir haben jetzt schon herausgefunden, dass wir zum Beispiel auch durch die Preußerstraße fahren müssen“, so Heimbach. Außerdem werde man sich vermutlich nicht allein auf den Innenstadtbereich beschränken können.
„Schon dort, wo man in die Stadt hineinkommt, muss es sauber sein, und das ist eben nicht nur am Bahnhof.“ Man sehe zum Beispiel immer wieder, dass an der Querfurter Straße links und rechts der B 91, wo sich die Einkaufszentren befinden, Abfall und weggeworfene Essensverpackungen herumliegen. „Dort müssen wir also auch etwas tun“, so Heimbach.
Über Verschmutzungen und Müllablagerungen mit Bürgermelder informieren
OB Bühligen bittet die Merseburger, dabei mitzuhelfen, die Stadt sauberer zu machen. „Bitte nutzen Sie für Meldungen von Verschmutzungen und Müllablagerungen den Bürgermelder auf der Homepage der Stadt“, sagt er. Wem das zu kompliziert ist, der kann aber auch einfach zum Telefonhörer greifen und den Bauhof anrufen. Heimbach: „Unsere Leute sind schnell. Wenn wir wissen, wo Müll herumliegt, versuchen wir, zeitnah zu reagieren.“
In der kommenden Woche bekommt der städtische Reinigungsdienst ein Fahrzeug, mit dem der Müll besser abtransportiert werden kann als mit dem Transporter, der aktuell benutzt wird. „Allerdings benötigen wir aus meiner Sicht im kommenden Jahr noch ein zweites Fahrzeug und noch zwei Mitarbeiter“, so Gerd Heimbach. „Dann könnte in zwei Gruppen gearbeitet werden. Das sich das lohnt, merkt man schon jetzt.“
Der Bürgermelder ist unter der Adresse www.merseburg.de/de/buergermelder.html zu finden. Der Bauhof ist unter Tel. 03461/50 01 75 zu erreichen. (mz)