Zahnärzte helfen in Afrika Zahnärzte helfen in Afrika: Projekt "GER.D - Charity" soll prekäre Situation entschärfen

Biendorf - Er heißt „GER.D“, „GER.D - Charity“, der Verein, den Thomas Baum, Zahnarzt aus Biendorf mit eigener Praxis in Baalberge, gemeinsam mit seinem Berufskollegen Marco Mathys aus Delitzsch gegründet hat.
Und GER.D steht für German Dental. Denn Sinn und Vereinszweck ist es, direkt und unkompliziert zu helfen, wie Baum sagt. Und zwar in den zahnmedizinisch unterversorgten Provinzen in Sambia. Dass ihre Hilfe dort dringend benötigt wird, wissen die beiden nur zu gut, kennen sie das südafrikanische Land und die dort herrschenden Gegebenheiten doch schon durch diverse Hilfseinsätze. Seit 2007 packen Baum und Mathys alle zwei Jahre ihre Koffer, waren in Nepal - und sind in Sambia hängengeblieben.
Kleines Loch wird großes Problem
Spendenkonto: GER.D Charity e.V., Verwendungszweck: Sambia,
IBAN: DE30 8004 0000 0472 4928 00, BIC: COBADEFFXXX
Die Lage dort sei besonders prekär: „Es gibt wenige Zahnärzte“, sagt Baum. Wobei „wenig“ die Situation noch beschönigt. Denn in dem 13-Millionen-Einwohner-Staat, der flächenmäßig doppelt so groß ist wie Deutschland, praktizieren - noch dazu fast ausschließlich in der Hauptstadt Lusaka - gerade mal 50 Zahnärzte. Plus 180 sogenannte Dental Therapists.
Dabei steht es um die Zahngesundheit gar nicht so übel. „Die ist in Sambia nicht schlechter als in Deutschland“, so Baum. „Für Sambianer kann jedoch schon ein kleines Loch zum großen Problem werden.“ Zahnärzte sind - gerade auf dem flachen Land - in den seltensten Fällen in der Nähe.
Und wenn dann irgendwann Ehrenamtler wie Baum zum Auslandseinsatz anrücken, ist es oftmals zu spät. „Dann ist der Zahn schon so kaputt, dass er wirklich gezogen werden muss.“ Rein theoretisch könnte die Regierung die Dental Therapists auch für die zahnmedizinische Versorgung in den abgelegenen Dörfern abberufen. Zeitweise zumindest.
Allerdings - und das ist die Krux an der Sache - würden sie nur entsendet, sofern die Stationen vor Ort, die es durchaus gibt, entsprechend ausgestattet sind. Nur ist das in der Regel nicht so. Von 20 verfügen nur etwa fünf über entsprechendes Equipment. Die Devise ist einfach und hart: „Entweder ist was da oder es gibt keine Behandlung.“ Und genau das wollen Baum und seine Mitstreiter ändern.
Gebrauchte Stühle und Instrumente gesucht
Über den Verein wollen sie die vorhandenen Räume so ausstatten, dass eine Zahnbehandlung möglich ist. Dazu sammeln sie Spenden - Geldspenden, die zu 100 Prozent am Bestimmungsort ankommen, und Sachspenden. Gegenwärtig wird eine Materiallieferung zusammengestellt.
Gute, gebrauchte Stühle, Instrumente und Maschinen klauben sie Stück für Stück zusammen. Einzige Voraussetzung: „Die Gerätschaften dürfen nicht zu kompliziert sein.“ Man könne den hiesigen Standard nicht mit den Bedingungen in Sambia vergleichen. Dort „wird keine hochmoderne Zahnmedizin betrieben.“ Sterilisatoren auf dem neuesten Stand der Technik, wie sie Zahnärzte hierzulande benutzen, „würden in Sambia keine zwei Wochen funktionieren“, meint Baum. (mz)
Weitere Informationen aufwww.gerd-charity.de.
Spenden fließen zu 100 Prozent ins Hilfsprojekt. Spendenkonto: GER.D Charity e.V., Verwendungszweck: Sambia, IBAN: DE30800400000472492800, BIC: COBADEFFXXX
