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Viele der Ideen scheitern am Geld

Von Matthias Bartl 18.07.2005, 16:16

Köthen/MZ. - Obergrenze festgelegt

Auf der Sitzung des Stadtrates am Donnerstag einigte man sich zwar mehrheitlich darauf, nun eine finanzielle Obergrenze von 330 000 Euro festzulegen und bestimmte auch schon recht detailliert, was mit dem Geld zu geschehen hat, nur die Umsetzung des Ganzen, zeigte sich OB Zander in einem Pressegespräch mit der MZ skep- tisch, werde in diesem Jahr wohl kaum in praktische Arbeiten münden können. Am ehesten seien noch Planungsarbeiten zu erwarten. Fatal für Köthen: Die nicht abgerufenen Mittel aus dem Programm "Stadtumbau Ost" werden die Stadt sogar noch Zinsen kosten. Der Ärger begann im Oktober des vergangenen Jahres, als die Stadt vier Varianten für die Gestaltung der Abriss-Fläche in die parlamentarischen Gremien einbrachte. Die preiswerteste Variante - Rasen drauf und gut - war mit etwa 65 000 Euro veranschlagt, weitere drei Varianten pendelten im Bereich zwischen 210 000 und 747 000 Euro.

Nichts davon erhielt Mehrheiten. Im Frühsommer 2005 legte sich der Bau- und Umweltausschuss auf eine Variante fest, die allerdings mit ihren mehr als 500 000 Euro dem Hauptausschuss als zu teuer erschien. Der deshalb die Arbeit des Bau- und Umweltausschusses zwar nicht inhaltlich ad absurdum führte, aber dies auf dem finanziellen Weg doch tat. Nach dem Willen des Hauptausschusses sollten für die Maßnahme maximal 250 000 Euro eingesetzt werden.

Der Platz, auf dem einst die Schwimmhalle stand, sollte nun keinen Beachvolleyballplatz bekommen, sondern am ehesten multifunktional gestaltet werden - entweder mit einer Asphaltdecke oder mit Verbundpflaster. Nicht nur Ronald Maaß (PDS) warnte, dass diese Summe nicht ausreichen würde.

Mit den jetzt beschlossenen 300 000 Euro soll nun das Terrain entwickelt werden, dass sich entlang der Straße An der Rüsternbreite bis vor die Heinz-Fricke-Halle erstreckt. Die Baugrube auf dem Abrissgelände wird nun nur noch verfüllt und kriegt Rasen. Dazu kommen noch geringere Anpassungsarbeiten am Übergang zum Sporthallengrundstück. Zwar wollte die CDU das Ganze noch einmal in den Bau- und Umweltausschuss schieben, um diesem die Verplanung der beschlossenen 330 000 Euro zu überlassen, kam damit aber nicht durch, nicht zuletzt wohl deshalb, weil der Stadt eben die Zeit im Nacken sitzt.

Irrgarten verworfen

Mit der OB-Variante ist auch - zumindest vorläufig - eine Idee außen vor, die Wirtschaftsförderer Werner Dallmann schon vor längerem entwickelt hatte und der Rüsternbreite wenigstens eine Attraktion beschert hätte. Dallmann hatte überlegt, dass man auf dem Gelände einen Irrgarten anlegen könnte. Auch wenn Dallmann damit mit Sicherheit keine ironischen Anspielungen machen wollte - ein wenig wirkt die Idee wie eine subtile Form der Kommentierung des parlamentarischen Hin und Her in Sachen Schwimmhallengelände.