Wohin zu Pfingsten? Pfingsten: Den Mühlentag und andere Veranstaltungen in Köthen

Köthen - Der mittelalterliche Beruf des Müllers wird heute gerne verklärt. Der war nämlich nicht etwa anerkannt, weil er ja schließlich für Mehl und damit für Brot sorgte. Vielmehr wurde den Müllern unterstellt, sie würden beim Abmessen des Getreides betrügen. Seine Mühle lag weit vom Dorf oder der Stadt entfernt, was ihn zusätzlich zum Außenseiter machte.
Heutzutage sind Müller - in der Regel Hobby-Kräfte - allseits beliebt. Nicht zuletzt beim Deutschen Mühlentag, wenn sie einem interessierten Publikum allerlei Wissenswertes zur Funktionsweise und zur Historie von Wind-, Wasser- und anderen Mühlen nahebringen.
Der Deutsche Mühlentag ist alljährlich am Pfingstmontag - und auch an diesem 16. Mai wird man zum Beispiel die berühmteste Mühle im Altkreis Köthen, die in Libehna, besuchen können.
Die dortige Bockwindmühle ist um die 200 Jahre alt, noch mit einer Vielzahl technischer Ausrüstung aus alten Zeiten ausgestattet. Der Bürgerverein „Alte Mühle Libehna“ sorgt seit vielen Jahren dafür, dass das technische Denkmal in Schuss bleibt und sorgt auch für das Drum und Dran am Mühlentag. Dort gibt es zur Stärkung Kaffee und Kuchen, sowie auch Deftiges.
Wem eine Mühle nicht ausreicht, hat in der Nähe noch Variationsmöglichkeiten. Er könnte auch nach Reppichau fahren. Dort steht zwar keine malerische Wind-, dafür aber eine massive Motormühle, auf der noch bis Ende der 1960er Jahre Mehl produziert wurde - und bis 2002 wenigstens noch Schrot.
Seit der Zeit ist die Mühle stillgelegt, aber weil sie seit einigen Jahren Teil des Freilichtmuseums „Kunstprojekt Sachsenspiegel“ ist, wurde sie zu einem Museum umfunktioniert das den vorhandenen Teil des einstigen Maschinenparks präsentiert - also Schrotgang, Quetsche, stehende Mischmaschine, Elevatoren - dazu noch vielfältige Gerätschaften der agrarischen Tätigkeit. Geöffnet ist die Reppichauer Mühle am 16. Mai von 10 bis 17 Uhr.
Blick in eine Wassermühle
Nicht mehr im Altkreis Köthen aber doch in „Reichweite“ liegt die Wassermühle Lederbogen in Cörmigk, die zwar kein funktionstüchtiges Wasserrad mehr hat, aber immer noch gewerblich betrieben wird.
Dort kann man auch das „Cörmigker Mühlenbrot“ erwerben. In Breitenhagen steht am 16. Mai von 10 bis 17 Uhr die alte Paltrock-Windmühle am Ortsausgang nach Groß Rosenburg Besuchern offen. Eingeladen wird zu Teilbesichtigung und Führungen mit Erläuterungen zum Getreidedurchlauf und zu den Energieübertragungen.