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MZ-Weihnachten  MZ-Weihnachten: Hans Trenka ist seit 39 Jahren der Köthener Weihnachtsmann

Von Matthias Bartl 24.12.2016, 07:00
Vor einem Auftritt als Weihnachtsmann hat Hans Trenka aus Großpaschleben bei Köthen eine ganze Menge zu tun.
Vor einem Auftritt als Weihnachtsmann hat Hans Trenka aus Großpaschleben bei Köthen eine ganze Menge zu tun. Andreas Stedtler

Köthen - Es war einmal vor vielen Jahren, da litt man in der kleinen Stadt Köthen Not. Der Weihnachtsmann des Ortes hatte kurz vor dem Fest Gabensack und Rute an den Nagel gehängt.

Da erinnerten sich die Oberen der Stadt an einen ihrer Mitarbeiter: Der war von hünenhafter Statur, der könnte - ausgestattet mit rotem Mantel, Stiefeln und Bart - einen respektablen Weihnachtsmann geben.

Der Mann mit dem Bärenkreuz nahm den Job an und legte den Bürgern des Städtchens einen Weihnachtsmann hin, über den großer Jubel ausbrach, ja weit und breit geredet wurde. Und wenn er nicht gestorben ist…

Karriere als Weihnachtsmann: Hans Trenka ist seit 39 Jahren im „Dienst“

Nein, ist er nicht. Von wegen: Hans Trenka, von aller Welt „Hänschen“ genannt, ist inzwischen seit 39 Jahren Köthens Weihnachtsmann. Wann immer an der Ziethe zum städtischen Weihnachtsmarkt gerufen wird, steht der inzwischen 68-Jährige ganz vorn auf Bühnen und Plätzen.

Nicht als grimmiger Kinderschreck, das würde sich Trenka, der in der weihnachtsfreien Zeit zuletzt als Hausmeister in einem Kindergarten arbeitete, glatt verbitten. Sondern als ein gütiger Knecht Ruprecht mit Lachfältchen und Schmunzelgrübchen, der auch für verpatzte Gedichte und Lieder tief in den Geschenkesack greift. „Hänschen“ Trenka hat noch allemal dafür gesorgt, dass der Köthener Weihnachtsmann von einer Mischung aus Respekt und Freundlichkeit umweht ist. „Es macht mir einfach viel Freude, den Weihnachtsmann zu spielen“, sagt Trenka.

Die Kinder seien ein ebenso dankbares wie aufmerksames Publikum. Da kann der Weihnachtsmann nicht mit ungeputzten Stiefeln kommen oder mit der falschen Ausstattung: „Einmal haben sie mich mit einer Digitaluhr am Handgelenk erwischt“, erinnert sich Köthenes Weihnachtmann, der am heutigen Heiligen Abend zehn Auftritte hat, ehe er sich selbst Weihnachtsruhe gönnt.

Köthener Weihnachtsmann mit Herzschrittmacher

Trotz fortgeschrittenen Alters denkt Hans Trenka, längst Rentner, noch lange nicht ans Aufhören. Vielmehr hat es ihn stattdessen gegrämt, dass er vor einigen Wochen, als die Köthener Weihnachtstanne zum Leuchten gebracht wurde, gesundheitlich bedingt, fehlen musste: Ein neuer Herzschrittmachen war notwendig geworden.

Und dieser hatte kaum seinen Dienst angetreten, als auch der Weihnachtsmann wieder im Dienst war – bei der Schlossweihnacht stand er wie eh und je in der Kutsche, umgeben von seinem Gefolge, umjubelt von Kindern und Eltern, die „Hänschen“ auch schon als Weihnachtsmann erlebt hatten. (mz)

In der kalten Jahreszeit muss er sich für den langen Aufenthalt im Freien wetterfest machen, dazu kommen die dicken Armeefilzstiefel Größe 50, der rote Mantel, Sack und Rute - und natürlich der respekteinflößende Bart. Trenka ist seit 39 Jahren Köthens Weihnachtsmann.
In der kalten Jahreszeit muss er sich für den langen Aufenthalt im Freien wetterfest machen, dazu kommen die dicken Armeefilzstiefel Größe 50, der rote Mantel, Sack und Rute - und natürlich der respekteinflößende Bart. Trenka ist seit 39 Jahren Köthens Weihnachtsmann.
Andreas Stedtler