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Köthen Köthen: Von Rockabilly-Flair bis Metal-Sound

Von STEFANIE GREINER 09.05.2010, 15:35

KÖTHEN/MZ. - "Es ist für jeden etwas dabei", loben Silvia Lehmann und Dagmar Amelang die Musikmeile am Samstagabend. Besonderen Gefallen finden die beiden Frauen aus Reppichau an der Rockabilly-Band "Hot Wire". Auf der Bühne am Irish Pub versprühen die Musiker um Sänger Olaf Rauch einen Hauch von Rock 'n' Roll.

"Wir haben ein buntes Programm", macht Schlagzeuger Felix Hackmann deutlich. Das Repertoire der Coverband aus Hannover reicht von den 50ern bis in die 90er Jahre. Neben "Hot Wire" sorgt auch "Townsfolk" für ausgelassene Stimmung unter den Besuchern. Passend zum Flair des Lokals spielt Volkhard Brock traditionellen Irish Folk. Den zünftigen Dudelsack hat der Hallenser natürlich auch im Gepäck.

Chart-Stürmer der vergangenen Jahre bringt die Partyband "USW" auf dem Marktplatz zu Gehör. Vom Schlager bis zum Rock-Klassiker erstreckt sich der Fundus von "No Name". Die Leipziger Band hat sich zu einer festen Größe der Musikmeile etabliert.

Premiere für "Spätlese"

Ganz im Gegensatz zu "Spätlese". "Es ist unser erster Auftritt", verrät Gernot Aleite. Die Musikmeile sei ein idealer Ort für diese Premiere. Mit bekannten Rock- und Popsongs trifft die Coverband den Nerv ihres Publikums. "Mir gefällt die Musik sehr gut", lobt Gabriele Reinhardt. Die Dessauerin nutzt die Musikmeile, um sich mit ihrer Verwandtschaft aus Köthen zu treffen.

In einer ausschließlichen Männerrunde ist Maik Brösel unterwegs. Er gehört zu einer achtköpfigen Gruppe, die den Junggesellenabschied eines Kumpels feiert. "Wir wollten eigentlich nach Bernburg", erzählt der Nienburger. Als die muntere Schar von der Musikmeile erfuhr, hieß ihr Ziel Köthen. Gut gelaunt bahnen sich die jungen Männer einen Weg durch das Getümmel in der Innenstadt.

Auf gute Stimmung ohne Promille im Blut setzen die Veranstalter im Hof der Diakonie. Michéle Bewer ist von diesem Konzept begeistert. Die 18-jährige Auszubildende des Jugendzentrums "Popcorn" empfiehlt die alkoholfreien Cocktails. Fünf fruchtige Drinks stehen zur Wahl.

"Das ist eine prima Sache", lobt Mario Nieswand. Der Bernburger leitet die Rock-Coverband "Anton", die im Hof der Diakonie spielt. "Wir haben alle etwas mit der Bernburger Lebenshilfe zu tun", erklärt er. Die achtköpfige Band spielt unter anderem Songs von Silbermond und Rosenstolz.

Akustisch gesehen, haben es die Hobby-Musiker nicht leicht. Vom gegenüberliegenden Schotterparkplatz dröhnen finstere Klänge. Die Köthener Metal-Band "Kyonic" lockt vor allem junge Zuhörer an. "Es ist irgendwie komisch, hier zu spielen", bemerkt Ngoc Le Dang. Viele Jahre war er als Gast auf der Musikmeile unterwegs. Jetzt steht der Sänger und Gitarrist mit seiner eigenen Band auf der Bühne. "Beeindruckend. Technisch sehr überzeugend", beschreibt Florian Reinicke den Auftritt der Band.

Metal-Fans kommen auch im Rockster 73 auf ihre Kosten. In der Musikkneipe stehen "Thrudvangar" auf der Bühne. Einer der jüngsten Gäste ist der zwölfjährige Sebastian. Er kommt aus der Nähe von Berlin. Seit er sich das neue "Thrudvangar"-Album gekauft hat, ist er Fan der Köthener Band.

Zahlreiche Metal-Fans

"Die Begeisterung für Metal hat er in den Genen", vermutet sein Vater Wolfgang Mitsch. Bei der Musikmeile geht für Sebastian ein großer Traum in Erfüllung: Er hört die Band nicht nur live, sondern kann Autogramme und ein Erinnerungsfoto mit nach Hause nehmen.

Während des Auftrittes von "Thrudvangar" strömen immer mehr Besucher in die Kneipe. "Ich hätte nicht gedacht, dass es so voll wird", bemerkt Sänger Matze. Zahlreiche Metal-Fans sind vor Ort. "Ich finde die Atmosphäre ganz toll", lobt Wolfgang Mitsch das Flair der Musikkneipe. Er vermutet, dass dies nicht sein letzter Rockster-Besuch gewesen ist.