1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Köthen
  6. >
  7. Köthen: Köthen: Verein Tierhilfe sorgt für wilde Katzen

Köthen Köthen: Verein Tierhilfe sorgt für wilde Katzen

Von Ute Hartling-Lieblang 03.10.2012, 09:33

Köthen/MZ. - "Anfangs haben sie sich ganz schön gewehrt und waren kaum zu bändigen", erzählt Evelyn Schwertfeger über ihre Schützlinge. Inzwischen haben sich die kleinen Katzen an ihre neue Umgebung und die menschliche Pflege gewöhnt, schildert die Vorsitzende des Vereins Köthener Tierhilfe.

Schon vor der Gründung im Juli dieses Jahres hat sich die Köthenerin um Streunerkatzen gekümmert, die in Parkanlagen, auf Friedhöfen oder in Gartensparten ihr Dasein fristeten. Dort sind sie nicht nur selbst anfällig für Krankheiten, sie können - wenn sie nicht regelmäßig entwurmt werden - auch Menschen krank machen. Vor allem Spulwürmer in Sandkästen auf öffentlichen Spielplätzen sind ein Ansteckungsherd, erklärt die promovierte Tierärztin Angelika Todte, die im Vorstand des Vereins mitarbeitet. Das größte Problem aber sei die unkontrollierte Vermehrung der Tiere.

Den Welttierschutztag möchte der junge Verein zum Anlass nehmen, um erneut auf seine Arbeit aufmerksam zu machen und die Öffentlichkeit um Unterstützung bei den Vorhaben zu bitten. Dafür haben die Mitglieder eine Spendendose eingerichtet. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, mit diesen Spenden möglichst viele Streunerkatzen einer Sterilisation oder Kastration zuzuführen und sie gleichzeitig zu entwurmen. Wenn möglich sollen dafür geeignete Katzen danach an Tierliebhaber vermittelt werden, die sich beim Verein jederzeit melden können. Geplant ist auch die Einrichtung einer Auffangstation mit sieben Katzenzimmern.

Ein geeignetes Objekt in Pfaffendorf wurde bereits erworben. Dort haben die Vereinsmitglieder, unterstützt von mehreren Helfern, schon tatkräftig Hand angelegt, um das Objekt, in dem auch eine Wohnung für den ehrenamtlichen Betreuer und ein Büro entstehen sollen, zunächst einmal zu entrümpeln. Ziel ist es, das Haus 2013 der Nutzung zu übergeben. Bis dahin werden vor allem Katzenkinder in vier privaten Pflegestellen liebevoll betreut. "Wir wurden schon rege in Anspruch genommen, seitdem erstmals über uns berichtet wurde", erzählt Evelyn Schwertfeger. Derzeit werden 20 Katzen ehrenamtlich betreut, unter anderem von Bärbel Naumann und Sandra Schwarzkopf. Die Tiere stammen aus einem Garagenhof in der Maxdorfer Straße oder vom Lachsfang. Eine Katzenmutter mit drei Jungen wurde in einem Karton am Abzweig Großbadegast einfach ausgesetzt, schildert Schwertfeger. Besorgte Bürger hatten den Verein darauf aufmerksam gemacht.