Köthen Köthen: Erste Vogelbörse musste noch ohne Jungtiere auskommen
köthen/MZ. - Auf dem Gelände direkt neben der Köthener Lackfabrik in der Augustenstraße 39 bis 42 gab es Hühner, Tauben, Wachteln und natürlich auch Ziervögel zu erwerben, zu tauschen oder einfach nur zu bestaunen. Züchter aus Berlin, Leipzig oder sogar aus Belgien kamen nach Köthen, um ihre gefiederten Freunde an den Mann zu bringen.
Sicherlich hätte es für den einen oder anderen Besucher noch etwas mehr Auswahl an Vögeln sein können, doch für das erste Mal sind die Veranstalter sehr zufrieden mit der Resonanz. "Das muss erst richtig anlaufen", ist Eva Munke als Mitorganisatorin ziemlich zuversichtlich. "Im Herbst sind hier die Hallen voll", sagt sie.
Viele der Händler waren begeistert und wollen nicht zuletzt wegen der ausgezeichneten Location wiederkommen. Die Hallen neben der Lackfabrik sind angenehm lichtdurchflutet und an kalten Tagen sogar beheizbar. Einer der Vogelliebhaber war Uwe Spröte aus dem Mansfelder Land. Er züchtet Nymphen-, Halsband- oder auch Pennantsittiche. Fast jedes Wochenende ist er auf einer Vogelbörse und bringt seine Jungtiere an den Mann. In Köthen gefällt es ihm besonders gut. Zwei seiner Ziegensittiche konnte er verkaufen. Mit einer größeren Ausbeute hat er nicht gerechnet. Denn wie er sagt: "Das ist jetzt eine schlechte Zeit. Und für das erste Mal war es gut". Für den Eislebener taugt eine solche Vogelbörse nicht nur zum Verkauf seiner Schützlinge, sondern auch des Erfahrungsaustausches wegen. Außerdem ist die Vogelzucht für ihn eine Art Ausgleich nach einer schweren Krankheit.
Passend zur Vogelzucht gab es auch Transportkisten sowie Nistkästen, ganz individuell auf jeden Vogel abgestimmt, zu erwerben. Brigitta Krug pries diese an. Ihr Mann hat sie selbst aus Holz hergestellt. Auch das Nachterstedter Ehepaar betreibt schon seit vielen Jahren Vogelzucht. Eher zufällig kam der Vogelzüchter zum Verkauf der Kisten. Aus einem Prototyp für sich selbst entstanden zahlreiche Aufträge anderer Züchter. Inzwischen wurde der Kistenbau zum sinnvollen Zeitvertreib des Rentners. Begeistert sind auch die Krugs von der Köthener Lokalität und wollen unbedingt wieder kommen. "Wer heute hier volle Hallen erhofft hat, der kam mit falschen Erwartungen her", sagt Brigitta Krug.
Und wer die besten Tiere ergattern wollte, der kam sowieso gleich morgens in aller Frühe. Doch nicht nur rund um die Vogelwelt hatte die Börse etwas zu bieten, sondern auch einen Bauernmarkt mit Anbietern aus der Region, wie dem Cörmigker Mühlenbäcker. Auch Speiseäpfel, Korbmacherarbeiten, Käse, Honig und nicht zuletzt Futtermittel aus Wörbzig waren im Angebot. Eine Cafeteria lud zum Verweilen ein. "Es sollte ein entspannter Vormittag für alle sein", so Eva Munke. Sie hat die erste Köthener Vogelbörse mit ins Leben rufen. Gemeinsam mit Beatrice Beier vom Futterhandel Gröbzig. Schon lange stehen die beiden Frauen in Kontakt, da Eva Munke Futter für ihren Landtierhof in Drosa einkauft. Und mit Tieren kennen sich beide aus.
Über viele Kontakte zu den Vogelhändlern verfügte die Betreiberin des Tierhofes, da sie bereits in Neugattersleben an einer solchen Börse mitgewirkt hat.