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Kellnerin wird zur Rosenkönigin

Von STEFANIE GREINER 11.07.2010, 15:50

EDDERITZ/MZ. - Der Vorsitzende des Vereins "Edderitzer Land" ist stolz auf die würdige Vertreterin des Naherholungsgebietes.

Erste Amtshandlung von Stefanie Westphal war die Einweihung des Rosengartens. Das duftende Blütenreich ist der fleißigen Arbeit von 30 Frauen und Männern zu verdanken. 650 Rosen wurden gepflanzt. Zu den Lieblingssorten von Volker Tesche gehören Queen of Sweden, Bremer Stadtmusikanten, Barkarole und Schwarze Madonna. Das Rosarium zählt 85 verschiedene Sorten.

Stefanie Westphal ist von der Vielfalt und Farbenpracht beeindruckt. "Jede Frau liebt Rosen", bemerkte die Köthenerin. Zu ihren Aufgaben als Rosenkönigin gehört die Präsenz auf öffentlichen Veranstaltungen. "Ich wünsche mir, dass Sie nicht nur Edderitz, sondern auch die Stadt Südliches Anhalt vertreten", wandte sich Burkhard Bresch an die junge Frau.

Als Bürgermeister der Einheitsgemeinde ließ er sich die Führung durch den Rosengarten trotz seines Geburtstages nicht entgehen. Interessiert lauschte er den Worten von Volker Tesche. "Wir haben mit den Rosen Farbe in das Seebad gebracht", erzählte der Projektkoordinator. Um die edlen Züchtungen in voller Blütenpracht zu sehen, sei es allerdings wenige Wochen zu spät. Für Volker Tesche ist das Rosarium eine besondere Attraktion des Seebades.

Die Umgestaltung des einst tristen Tagebaurestloches zum Landschaftspark schreitet sichtbar voran. Der 1,6 Kilometer lange Barfuß-Pfad erfreut sich großer Beliebtheit. Er verbindet die einzelnen Teile der Anlage, zu der bald auch ein Ostseegarten mit Schiff gehören soll. "Ich bewundere heute noch den Mut zu der Entscheidung, das Tagebaurestloch zu kultivieren", machte Bürgermeister Burkhard Bresch deutlich.

Ohne finanzielle Unterstützung und engagierte Helfer wäre das Projekt gescheitert. Fördermittel flossen aus dem Europäischen Sozialfonds. Auch die Arge beteiligte sich. "Was hier geschaffen wurde, habe ich noch nirgendwo gesehen", bemerkte Bärbel Wohmann. Vom Rosengarten ist die Geschäftsführerin der Arge Anhalt-Bitterfeld besonders fasziniert.

Träger der Maßnahme ist die Köthener Beschäftigungs- und Arbeitsförderungsgesellschaft (Köbeg). Über das Programm "Aktiv zur Rente" stehen noch bis Ende Mai kommenden Jahres viele fleißige Hände für das Landschaftsprojekt zur Verfügung. Im Namen der Köbeg dankte Ronald Maaß allen engagierten Partnern. Das Edderitzer Kleinod sei Ergebnis einer komplexen Zusammenarbeit.

Sommerliche Temperaturen und Sonnenschein lockten am Samstag zahlreiche Besucher in das Seebad. "So viele Leute habe ich hier noch nie gesehen", erzählte Christian Madl, Inhaber des Casa-Strandcafés. Kinder und Erwachsene suchten Abkühlung im Wasser, das mit seinen 25 Grad nicht sonderlich erfrischend war.

Um die Sicherheit der Badegäste kümmerten sich mehrere Rettungsschwimmer. Erfreut teilte Birgit Peine mit, dass die meisten Besucher vernünftig sind und innerhalb der Bojen bleiben. Innere Abkühlung und Gaumenfreude versprach das Eis-Angebot im Strandcafé. Der Andrang schien kein Ende zu nehmen.

Auch am Abend war das Strandbad gut besucht. Die Band "Bellacoustica" aus Halle spielte bekannte Rockballaden. Für romantisches Flair sorgten rund 2000 Teelichter. In mühevoller Arbeit wurden die leuchtenden Blickfänge von den Teilnehmern der Köbeg-Maßnahme gestaltet. Die Lichter tauchten den Hauptweg und Teile des Gartenreiches in flackernden Schein. Am Hang leuchtete der Schriftzug "Rosenfest".

Für Stefanie Westphal war das Rosenblüten- und Lichterfest nicht nur mit Repräsentation, sondern auch mit Arbeit verbunden. Die junge Frau kellnert im Strandcafé und nahm diese Aufgabe auch am Samstag wahr. Inhaber Christian Madl erzählte, dass viele Besucher die sympathische Studentin als Rosenkönigin vorgeschlagen haben.