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Vorbereitet auf die Kälte Im Altkreis Köthen machen sich die Mitarbeiter der Winterdienste startklar für den Ernstfall

Hat der starke Schneefall im Februar die Pläne beeinflusst?

Von Doreen Hoyer 11.11.2021, 09:49
Im Februar gab es viel zu tun für die Winterdienstmitarbeiter.
Im Februar gab es viel zu tun für die Winterdienstmitarbeiter. (Foto: Nicklisch)

Köthen/MZ - Wenn der Weg zum Supermarkt oder zum Arzt zur Herausforderung wird: Die heftigen Schneefälle im Februar dieses Jahres und ihre Auswirkungen dürften vielen Menschen noch gut in Erinnerung sein. Die Köthener MZ erreichten damals einige Leserzuschriften. Manchmal wurde die Arbeit des Winterdienstes sehr gelobt, oft aber auch kritisiert. Mit dem November hat nun wieder die „Saison“ für den Winterdienst begonnen - Anlass für die Redaktion, im Altkreis nachzufragen, wie man für den neuen Winter gerüstet ist.

Dabei gilt: Wer für den Winterdienst verantwortlich ist, hängt von der Art der Straße ab. Gemeinden kümmern sich, grob gesagt, um Gemeindestraßen, der Landkreis um Kreisstraßen. Bundes- und Landesstraßen sind Ländersache.

Die Vorbereitungen seien „weitestgehend abgeschlossen“

Die Vorbereitungen seien „weitestgehend abgeschlossen“, heißt es zum Beispiel aus der Pressestelle des Landesministeriums für Infrastruktur und Digitales auf die Frage nach dem Stand der Dinge bei der Straßenmeisterei in Sandersdorf. „Lediglich die Schneezäune müssen noch aufgestellt werden“, so Sprecher Peter Mennicke. Die Sandersdorfer Meisterei ist für 250 Kilometer Bundesstraße und 150 Kilometer Landesstraße verantwortlich, davon je etwa 80 im Altkreis Köthen.

Dazu kommen 100 Kilometer Radweg, etwa die Hälfte davon im Köthener Bereich. 1.000 Tonnen Salz liegen laut Mitteilung in Sandersdorf bereit. Bei Bedarf stehen 21 Personen und zehn Fahrzeuge zur Verfügung. Dass es im vergangenen Winter deutlich mehr Schnee zu räumen gab als in den Jahren davor, hat die Planung aber nicht beeinflusst. „Die Straßenmeisterei muss auf jede Situation vorbereitet sein.“

Wie sieht es in den Städten und Gemeinden aus?

„Alle für den Winterdienst notwendigen Materialien sowie die Technik sind vorhanden und stehen zum Einsatz bereit“, vermeldet Landkreissprecher Udo Pawelczyk. Mitarbeiter der Kreisstraßenmeisterei kümmern sich im Altkreis Köthen um rund 130 Straßenkilometer in Schichten und im Bereitschaftsdienst. In Köthen werden zum Beispiel 140 Tonnen Salz gelagert, in Zerbst sind es 400. „Mit dem Zulieferer ist vereinbart, dass im Bedarfsfall nachbestellt und geliefert wird, da die Lagerkapazitäten begrenzt sind“, so Pawelczyk.

Und wie sieht es in den Städten und Gemeinden aus? Sebastian Nossing von der Gemeinde Osternienburger Land sagt ebenfalls, die Vorbereitungen liefen. Spezielle Änderungen wegen des starken Schneefalls habe es nicht gegeben. „Die alte Winterdienst-Technik wird gemäß der mehrjährigen Haushaltsplanung Stück für Stück durch neue Technik ersetzt. Bei großen Schneemengen kann noch ein zusätzliches ortsansässiges Unternehmen zur Unterstützung gerufen werden“, erklärt er.

An den Standorten des Bauhofes in Osternienburg und Wulfen werden etwa 25 Tonnen Streusalz und 100 Tonnen Sand gelagert

Die Gemeinde habe etwa 76 Kilometer Straßen, ohne Feldwege und landwirtschaftliche Wege, zu betreuen. Hinzu kommen noch die Gehwege vor und auf gemeindeeigenen Einrichtungen wie Friedhöfen und Spielplätzen sowie die Unterstützung der Hausmeister in den Kindereinrichtungen des Osternienburger Landes. Ein Fremdunternehmen übernehme den Winterdienst auf außerörtlichen Straßen. An den Standorten des Bauhofes in Osternienburg und Wulfen werden etwa 25 Tonnen Streusalz und 100 Tonnen Sand gelagert. Für die Durchführung des Winterdienstes stehen insgesamt 13 Mitarbeiter des Bauhofes zur Verfügung.

„Der Betriebshof ist für 32,2 Kilometer Gemeindestraßen verantwortlich“, informiert dessen Leiter Thomas Berg von der Stadt Aken. Auch hier wurden Vorräte angelegt: 40 Tonnen Streusalz und 30 Tonnen Sand. Fahrzeuge und Materialien, sagt Berg, hätten auch im Winter Anfang 2021 „in ausreichendem Maße zur Verfügung“ gestanden. Im Extremfall werde auf externe Dienstleister für Räum- und Transporttechnik zurückgegriffen. Insgesamt seien zwölf Mitarbeiter des Betriebshofes im wöchentlichen Wechsel in Bereitschaft.

Der vergangene Winter habe keinen größeren Einfluss auf die aktuellen Pläne

„Ich denke, wir haben uns in der Vergangenheit wacker geschlagen und teilweise sogar freiwillig Strecken für den Landkreis und auch das Land mit geräumt und gestreut, wo dort Kapazitäten gefehlt haben“, sagt Christian Volkmer von der Stadtverwaltung Südliches Anhalt. Der vergangene Winter habe keinen größeren Einfluss auf die aktuellen Pläne. Die vorhandene Technik zum Beispiel sei nicht verändert worden, auch weil kaum Geld dafür bereit stehe. Mehrere hundert Tonnen Sand und etwa 60 Tonnen Salz liegen bereit. Da im Südlichen Anhalt keine Winterdienstaufgaben fremdvergeben werden, seien nahezu alle Mitarbeiter des Bauhofes im Winterdienst im Einsatz.