1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Köthen
  6. >
  7. Geschichte : Geschichte : Heimatstube in Elsnigk muss umziehen

Geschichte  Geschichte : Heimatstube in Elsnigk muss umziehen

Von Stefanie Greiner 15.08.2017, 08:25
Für die 650-Jahr-Feier von Elsnigk hat Heidi Müller angefangen, Exponate zusammenzutragen. Längst ist daraus eine Heimatstube geworden.
Für die 650-Jahr-Feier von Elsnigk hat Heidi Müller angefangen, Exponate zusammenzutragen. Längst ist daraus eine Heimatstube geworden. Heiko Rebsch

Elsnigk - Die Arbeiten an der alten Schule in Elsnigk gehen voran. Entstehen soll ein Haus der Begegnung. Mehrere Vereine des Ortes sollen darin unterkommen, darunter der Heimatverein. Heidi Müller ist darüber alles andere als glücklich. Denn für die Heimatstube wird im neuen Objekt nicht genug Platz sein.

Trennung von Exponaten

Die Elsnigkerin, die die Ausstellung aufgebaut hat, wird sich von einigen Exponaten trennen müssen. Von Dingen, die sie über Jahre gesammelt hat. Von liebgewonnenen Stücken, an denen Erinnerungen hängen - eigene und die anderer. Das frustriert.

„Ich sehe keinen Sinn mehr“, sagt das Mitglied des Heimatvereins. Lust zum Kistenpacken hat Heidi Müller nicht. Zumal es noch keinen Umzugstermin gibt. Wann das Haus der Begegnung fertig wird, ist unklar.

Domizil in der neuen Schule in Elsnigk

Ihr Domizil hat die Heimatstube derzeit in der neuen Schule in Elsnigk. In vier Räumen werden Zeugnisse der Geschichte des Ortes und seiner Bewohner gezeigt. Zu Handwerk und Gewerbe, zu Landwirtschaft, Kirche und Feuerwehr, zu Kindergarten und Schule, zu Vereinen.

Für die 650-Jahr-Feier des Ortes hatte Heidi Müller erste Exponate zusammengetragen. 1999 war das. Schnell war genug für einen Ausstellungsraum zusammengekommen. Vieles davon aus ihrer eigenen Sammlung zu Hause. Die Grundlage der heutigen Heimatstube.

„Viele ältere Elsnigker haben mir Sachen gebracht“

„Ich habe als Kind schon altes Zeug gesammelt“, sagt sie. Kleidung zum Beispiel sowie Handtücher und Kissen. Doch damit nicht genug. „Viele ältere Elsnigker haben mir Sachen gebracht“, sagt Heidi Müller. Damit hatte das Mitglied des Heimatvereins nicht gerechnet. Unzählige Exponate kamen zusammen. Erinnerungen an einstige Elsnigker. An Schuhmachermeister Brosche. Oder auch an Schneidermeister Stork. Seine Angehörigen übergaben der Heimatstube einen Schneidertisch.

Alte Unterhosen an einer Wäscheleine. Alte Schulbücher auf einem Tisch. Alte Möbel, vollgestellt mit altem Porzellan. Ein Besuch der Heimatstube gleicht einem Blick ins Geschichtsbuch. Nur lebendiger.

Umzug in alte Schule

Heidi Müller würde am liebsten in der neuen Schule bleiben. Sie bietet genug Platz für weitere Exponate. Der alte Bahnhof - den hätte sich das Mitglied des Heimatvereins als neues Objekt ebenso gut vorstellen können. Nicht aber die alte Schule.

Schon jetzt ist klar: Im neuen Domizil muss vieles enger stehen. Und einiges kann gar nicht erst mit umziehen. „Ein Teil der Nähmaschinen-Sammlung zum Beispiel“, bedauert Heidi Müller. (mz)

Alte Wäsche wird gezeigt.
Alte Wäsche wird gezeigt.
Heiko Rebsch
Küchenutensilien
Küchenutensilien
Heiko Rebsch