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Flugplatz Flugplatz: 90 Jahre Geschichte

09.09.2013, 20:41

Die Geschichte des Köthener Flugplatzes reicht mittlerweile 90 Jahre zurück. Damals, im Jahr 1923, bildete sich die Flugwissenschaftliche Arbeitsgruppe (FLUWIAC) - und mit ihr die Keimzelle der Fliegerei in Köthen. Dennoch dauerte es weitere fünf Jahre, ehe die Stadt beschloss, südlich der Stadt einen Flugplatz anzulegen. Hier siedelte sich 1937 das Luftnachrichten-, Lehr- und Versuchsregiment an, Köthen wurde Garnisonsstadt.

Umso erstaunlicher mag es heute erscheinen, dass Köthen im Zweiten Weltkrieg trotz seines Militärflugplatzes glücklicherweise nur in verhältnismäßig geringem Umfang Ziel alliierter Bombenangriffe war. Erst am 14. April 1945 wurde der Fliegerhorst von amerikanischen Jagdbombern angegriffen. Wenig später war er in der Hand US-amerikanischer Bodenkampftruppen.

Mit dem Abzug der Amerikaner begann die sowjetische Ära des Flugplatzes - die bis zur Räumung im Jahr 1991 dauerte. In der Zwischenzeit war Köthen Heimatort des 73. Garde-Jagdfliegerregiments mit seinen MiGs. Köthen zeigte dabei das Spiegelbild der technischen Weiterentwicklung der MiG - von der MiG 15 bis hin zur MiG 29 war alles in Köthen stationiert. Ab 1983 waren auf dem Flugplatz Köthen darüber hinaus Transporthubschrauber und Kampfhubschrauberstaffeln stationiert. Letztere wurden jedoch 1988 an einen anderen Standort verlegt.

Der sowjetische Flugbetrieb endete 1991. Dies war auch das Jahr, in dem die sowjetischen Streitkräfte nach 46 Jahren wieder abzogen. Seitdem wird ein Teil des Flugplatzes durch den Fliegersportklub genutzt. Die ehemalige Hauptlandebahn wurde abgerissen. Ein Teil der früheren Kasernengebäude wird u.a. von der Landkreisverwaltung, aber auch für private Wohnzwecke genutzt, andere Bauten sind bereits stark verfallen oder schon abgerissen.