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Große Spendenbereitschaft Enorme Hilfsbereitschaft: Einrichtungen in Köthen sammeln Spenden für Menschen der Ukraine

Hilfsorganisationen und Kirchen rufen dazu auf, für die Menschen der Ukraine zu spenden. Sach- und Geldspenden werden gesammelt.

Von Stefanie Greiner Aktualisiert: 01.03.2022, 14:44
Zahlreiche Spenden wurden in der Sanitätsschule von Raymond Schulz in Köthen abgegeben. Er bringt die ersten am Dienstag zur Grenze.
Zahlreiche Spenden wurden in der Sanitätsschule von Raymond Schulz in Köthen abgegeben. Er bringt die ersten am Dienstag zur Grenze. (Foto: Ute Nicklisch)

Köthen/MZ - In diesen Stunden wird Raymond Schulz bereits unterwegs sein. Unterwegs an die ukrainische Grenze. Der Vorsitzende des Deutschen Fördervereins für Sanitätswesen möchte Akuthilfe leisten. Dazu wurden Taschen mit Lebensmitteln gepackt.

Die Spendenbereitschaft im Landkreis Anhalt-Bitterfeld ist groß. Das merkt der Köthener in seiner Sanitätsschule. Hier stapeln sich Lebensmittel, Hygieneartikel und Decken. Zahlreiche Privatpersonen, Vereine und Unternehmen haben Hilfsgüter abgegeben. Es werden auch weiterhin Spenden angenommen. „Die Hilfsbereitschaft ist enorm“, sagt der erfahrene Helfer, der schon bei zahlreichen Katastrophen im Einsatz war. Zuletzt nach dem Hochwasser im Ahrtal.

Ein wichtiger Partner des Landkreises

Das Netzwerk, das er sich über die Jahre aufgebaut hat, hilft ihm auch jetzt weiter, Spenden zu organisieren und zu koordinieren. Für den Landkreis ist Raymond Schulz ein wichtiger Partner bei humanitären Einsätzen. Seine Sanitätsschule ist eine von drei Anlaufstellen des Landkreises in Anhalt-Bitterfeld, wo Spenden abgegeben werden können.

Benötigt werden insbesondere haltbare Lebensmittel, Hygiene- und Kosmetikartikel, Verbandsmaterial, Decken, Kissen, Bettwäsche und Schlafsäcke. Die Spenden können in Köthen in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 14a täglich von 9 bis 18 Uhr abgegeben werden.

Seiner Akuthilfe sollen weitere Einsätze folgen. Im zweiten Schritt will Raymond Schulz die Helfer in Pszczyna unterstützen. Der polnische Partnerlandkreis von Anhalt-Bitterfeld kümmert sich um geflüchtete Menschen. Voraussichtlich am 8. März soll die erste Hilfslieferung losgeschickt werden. Hier werden dann neben Lebensmitteln auch Spenden wie Decken, Kissen und Bettwäsche gefragt sein.

Kirchen sammeln Geld

Auch andere Einrichtungen in Köthen rufen dazu auf, die Menschen der Ukraine zu unterstützen. Die 1. Köthener Karnevalsgesellschaft Kukakö 1954 nimmt Sachspenden an.

Rund 980 Euro hat die Evangelische Kirchengemeinde St. Jakob Köthen bislang gesammelt. Das Geld geht an das Gustav-Adolf-Werk, das Diasporawerk der Evangelischen Kirche in Deutschland, sowie die Diakonie Katastrophenhilfe, das humanitäre Hilfswerk der Evangelischen Kirchen in Deutschland. Die Kirchengemeinde hatte am Freitag und Sonntag zu Friedensgebeten eingeladen. „Viele Leute haben Anteil genommen“, sagt Pfarrer Horst Leischner.

Der Tierpark sammelt Spenden für Zoos in der Ukraine.
Der Tierpark sammelt Spenden für Zoos in der Ukraine.
Foto: Ute Nicklisch

Für Frieden und Gerechtigkeit für die Ukraine wurde am Sonntag bei der Messfeier sowie der Vesper der katholischen Pfarrei St. Maria in Köthen gebetet. „Wir werden die am Mittwoch beginnende Fastenzeit auch dazu nutzen, die Ukraine mit Sonderkollekten zu unterstützen“, teilt Pfarrer Armin Kensbock mit.

Tierpark nimmt einen Euro mehr

Auch der Tierpark in Köthen hat eine Spendenaktion gestartet. „Wir möchten nicht nur zuschauen, sondern unsere Kollegen in der Ukraine unterstützen“, sagt Tierpark-Chef Michael Engelmann. Die Einrichtung schlägt dazu jeweils einen Euro auf den Eintrittspreis auf – es sei denn, der Besucher widerspricht dem. Der Tierpark selbst legt 500 Euro drauf. Das Geld fließt an die ukrainische Assoziation für Zoos und Aquarien. Im Feldman Ecopark nahe Charkiw wurden Gebäude durch Granaten zerstört.

Der DRK-Kreisverband Köthen verweist bei Geldspenden an den Bundesverband. Auch Sachspenden können nicht angenommen werden. „Wir können keinen separaten Transport organisieren und haben keine Lagermöglichkeiten“, sagt Kreisgeschäftsführerin Jeannette Wecke.

Mit Sachspenden unterstützt der Malteser Hilfsdienst seit Jahren die Ukraine. Im Moment jedoch können die nicht eingesetzt werden. „Wir bekommen die Sachspenden nicht mehr ins Land“, sagt Mario Großmann, kommissarischer Bezirksgeschäftsführer für Sachsen-Anhalt. „Die Logistikwege sind zusammengebrochen.“ Der Malteser Hilfsdienst ruft deshalb dazu auf, Geld zu spenden, um die Menschen in der Ukraine zu unterstützen.