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Durch Illusion und Realität

Von Annette Gens 23.11.2007, 18:57

Köthen/MZ. - Ort ist ein ganz gewöhnliches Hochschulgebäude in Köthen, in dem solche visuellen "Spaziergänge" dank fünf Informatikstudenten und ihrem Professor möglich sind.

"Eine Cave ist üblicherweise etwa 2,50 mal 2,50 Meter groß", erklärt der Betreuer des Projekts, Prof. Stefan Schlechtweg, und freut sich, dass es Köthener Studenten gelungen ist, für die Hochschule eine kleine Variante zu bauen, die in einen Hochschulraum passt. In die Anschaffung eines Cave müssen Unternehmen gewöhnlich bis zu einer halben Million Dollar investieren. "Wir haben eines gebaut für 10 000 Euro und mit Zubehör, das es in jedem Computergeschäft zu kaufen gibt", stellt Schlechtweg das Besondere heraus.

Herzstück des Hochschul-Caves ist übrigens ein einzelner Renderserver, welcher mit vier Grafikkarten und der neuesten Prozessor-Generation bestückt ist, und somit klassische Systeme, welche in der Regel aus mehreren Rechnern bestehen, überflüssig macht.

Dieses Labor für Computergrafik und virtuelle Realität ist am Donnerstagabend im Fachbereich Informatik eröffnet worden. Natürlich hatten dort Tilo Koppernock, Stephan Schultz, René Kinne, Marc Roßbach und Steffen Schneider die von ihnen konstruierte Technik vorgeführt. Anwendungsbereiche dafür zu finden, das dürfte Aufgabe anderer Studenten sein, meinten die jungen Männer. Wobei dies so schwierig nicht sein dürfte: Caves werden überall dort eingesetzt, wo die Möglichkeiten der Konstruktion am Reißbrett endet. Große Autohersteller benutzen einen Cave, mit dessen Hilfe etwa das Design eines neues Modells simuliert werden kann. Flugzeugbauer arbeiten mit Caves, auch Designer, womit ein erster Anknüpfungspunkt in der Hochschule selbst liegen dürfte: Am Standort Dessau werden angehende Designer und auch Architekten ausgebildet. Stadtvisualisierungen und auch Landschaftsplanung ist mit der Technik möglich.

Die Köthener Informatiker wollen jedoch auch, dass ihr MiniCave, von Unternehmen der Region genutzt wird.