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Das Ehrenamt stärken Das Ehrenamt stärken: Maja Heubner leitet Dienststelle der Malteser in Köthen

Von Stefanie Greiner 22.07.2018, 12:00
Maja Heubner leitet seit Juni die Dienststelle des Malteser Hilfsdienstes in Köthen und Dessau. „Das ist eine große Herausforderung“, sagt sie.
Maja Heubner leitet seit Juni die Dienststelle des Malteser Hilfsdienstes in Köthen und Dessau. „Das ist eine große Herausforderung“, sagt sie. Heiko Rebsch

köthen - Die erste Herausforderung hat Maja Heubner gemeistert: den Umzug der Dienststelle in Dessau. Die zweite Herausforderung steht ihr bevor: der Umzug der Dienststelle in Köthen. Ein ungewöhnlicher Start in einen neuen Beruf.

Seit Juni leitet Maja Heubner in beiden Städten den Malteser Hilfsdienst. Die Stelle in Köthen wurde von Magdeburg aus betreut, die Stelle in Dessau übernahm die dortige Pflegedienstleiterin. Es waren Notlösungen.

Als die Stelle ausgeschrieben war, witterte die Köthenerin ihre Chance. „Ich wollte was Soziales machen“, sagt sie. Die Diplom-Kauffrau arbeitete vorher bei einem großen Logistikunternehmen in Leipzig. Eine Arbeit, die so ganz anders war als ihre jetzige - und das in vielerlei Hinsicht.

Geht es nach Maja Heubner sollen weitere leitende Positionen in Köthen von Köthenern besetzt werden

Ihr einstiger Job spielte sich auf internationaler Ebene ab. Jetzt arbeitet Maja Heubner in ihrer Heimatstadt mit Leuten aus ihrer Heimatstadt. Viele ihrer Mitarbeiter kommen aus Köthen, ebenso Patienten, Kunden und Klienten. Ein Beispiel, das sie sich auch in anderen Bereichen wünscht. Geht es nach ihr, sollten noch mehr leitende Positionen in Köthen von Köthenern besetzt werden.

Maja Heubner gewöhnt sich immer mehr an die Herausforderungen ihres neuen Jobs. Sie sieht in ihrer jetzigen Stelle einen weiteren Vorteil - einen ganz persönlichen: Sie muss nicht mehr kilometerweit fahren. „Ich bin 20 Jahre gependelt“, sagt sie. Jetzt nicht mehr fahren zu müssen, empfindet sie als großen Luxus.

Als Leiterin der Dienststellen verwaltet Maja Heubner die verschiedenen Bereiche des Hilfsdienstes. Dazu gehören betreutes Wohnen, Auslandsdienst, soziales Ehrenamt, Wasserrettung. Ein umfassendes Aufgabengebiet, in das sich Maja Heubner erst einmal einarbeiten muss. „Das ist eine große Herausforderung“, sagt sie. Eine, der sich die Köthenerin gern stellt und nicht allein stellen muss.

„Es ist nicht selbstverständlich, dass man sich ehrenamtlich engagiert“

„Ich habe ein sehr tolles Team“, macht sie deutlich. Sie merkt an, dass sie sich in ihrer Position nicht in jedem Bereich fachlich zu hundert Prozent auskennen könne. „Ich habe überall Experten sitzen.“

Die Leiterin der Dienststellen in Köthen und Dessau hat sich viel vorgenommen. Sie will, dass die Malteser stärker wahrgenommen werden. „Viele sehen nur unseren Fahrdienst“, sagt sie. Die Malteser seien aber viel mehr. Vor allem auch ehrenamtlich engagiert. Genau dieses Ehrenamt will Maja Heubner stärken.

Für viele Ehrenamtliche, hat die Leiterin festgestellt, seien die Aufgaben selbstverständlich. Sie sieht das anders. „Es ist nicht selbstverständlich, dass man sich ehrenamtlich engagiert“, sagt sie. Und genau deshalb würde sich Maja Heubner wünschen, dass diese Arbeit stärker gewürdigt wird.

Die neue Malteser-Geschäftsstelle in Köthen soll barrierefrei werden

„Ich habe ganz viele Ideen mitgebracht“, sagt sie. Eine, die ihr besonders am Herzen liegt, setzt sie beim Umbau der neuen Geschäftsstelle in Köthen um. Sie wird sich unweit der Kirche St. Anna in der Lohmannstraße befinden. Auch räumlich wird damit ein Bezug zur katholischen Kirche hergestellt, zu der die Malteser gehören. Auf die Unterstützung des Kirchenvorstandes und des Pfarrers könne sie sich verlassen, sagt sie.

„Wir wollen für jeden zugänglich sein“, macht die Geschäftsstellenleiterin deutlich. Barrierefreiheit ist da ein großes Thema. Denn barrierefrei ist die jetzige Dienststelle am Buttermarkt nicht. Weder für Rollstuhlfahrer noch für blinde oder gehörlose Menschen. Das soll sich ändern.

Maja Heubner hat sich intensiv damit beschäftigt, was Barrierefreiheit ausmacht, und bringt ihre Vorstellungen für die neue Geschäftsstelle selbstbewusst ein - was die Bauarbeiter, gesteht sie, nicht selten verzweifeln lasse. Im September will der Malteser Hilfsdienst umziehen. (mz)