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Bonbonmonster und Kürbisgesicht

Von Judith Kadow und Sylvia Czajka 01.11.2007, 17:07

Köthen/Prosigk/MZ. - 180 Halloween-Fans

"Wir rechnen mit bis zu 130 Besuchern. Angelegt ist das heutige Programm für Kinder, die bald den Kindergarten verlassen bzw. die Grundschule besuchen", fügte Engelmann hinzu. Am Ende sollten es 180 Halloween-Fans sein. Um diese Altersgruppe zu begeistern, ließen sich die Helfer nicht lumpen und dachten sich viele Gruselspiele aus. Zum Beispiel konnten die Kinder bei dem Spiel "Mutprobe" zeigen, wie leicht sie zu erschrecken waren.

In verschiedenen Kartons mussten die darin versteckten Dinge ertastet werden. Neben Götterspeise, warteten Oliven, abgerollte Lakritzschnecken und der Kopf einer der Helfer darauf, ertastet zu werden.

Schafften die Kinder es, die Dinge zu erraten, bekamen sie ein paar Süßigkeiten zur Belohnung. Natürlich fehlten die traditionellen Gruselspiele auch dieses mal nicht. Beim Augapfeltransport mussten bemalte Eier schnell, aber ohne sie fallen zu lassen, transportiert werden. Hexenmonster und Geistertänze waren weitere Spiele, die bei den Kindern im Theater sehr gut ankamen.

"Ich bin heute als Kürbis verkleidet", strahlte der siebenjährige Florian Herrmann aus Köthen. Seine Mutter Anita habe in der Zeitung von der Gruselparty gelesen und wurde neugierig. "Es ist das erste Mal das wir hier sind. Ich finde es toll", sagte Frau Herrmann, die dieses Jahr zum ersten Mal Halloween feiert und auch Florian fand die Party schön. Umrahmt wurde die Gruselparty vom "Sound Service" und DJ Uwe Stößel, der den Abend musikalisch gebührend mit den "Ghostbusters" eröffnete.

Wenige Minuten später ließ sich ein Furcht einflößende Bonbonmonster erstmals auf dem Balkon sehen, das lange weiße Haare und eine schreckliche Totenkopfmaske trug.

Nachdem es den Kindern einige Bonbons zugeworfen hatte, verschwand es wieder, bis es plötzlich auf der Bühne erschien. "War das Monster gruselig", grinste Timo, der mit seinem Freund Jakob die Party besuchte. Verkleidet als Skelett und Dracula fanden die Jungen das merkwürdige Gruselmonster "voll schaurig".

Dennoch ging es Timo und Jakob wie den meisten Kindern: Die an dem Umhang des Gruselmonsters befestigten Süßigkeiten waren zu verlockend und bald wurde das Monster von den Kindern durch das Theater gejagt. Die Gruselschminkstraße, eine Tanzeinlage des Tanzstudios Step by Step und eine gute Mischung von Gruselmusik komplettierten den gelungenen Abend.

Musik am Lagerfeuer

Weniger gruselig, eher familiär ging es am Dienstagabend in der Prosigker Kindertagesstätte zu. Hier entnahm man zwar den Kürbissen ihr Fleisch, dafür bekamen sie aber ein Gesicht verpasst. Miriam Töpfer, die aus Klein-Weißandt herüberkam, fand's toll in der Einrichtung. Zu Hause wird der ausgehöhlte Koloss nun einen Ehrenplatz erhalten, ist sich die Erstklässlerin sicher. Ein bunter Herbstabend sollte es werden. Und das wurde er auch. Denn Leiterin Andrea Meiling und ihr Team hatten sich allerhand einfallen lassen. Natürlich galt es nicht nur mit den Kindern zu feiern - 22 besuchen derzeit die Prosigker Einrichtung -, sondern auch mit den Eltern und Großeltern. Rosemarie Schneider begleitete Enkelin Paula ins Spieleldorado. Während die Dreijährige ihrem Drachen ein Gesicht verpasste, schaute sich Oma Schneider im Haus um. Auch Eveline Bülow war ans Lagerfeuer gekommen, um mit Enkel Justin den Tag ausklingen zu lassen. "Die Einrichtung hat sich sehr verbessert", erzählt Frau Bülow. Eine, die es wissen muss, denn nicht nur ihr Enkel, sondern auch ihre drei Kinder besuchten einst das Haus am Rande von Prosigk. Es gebe eine sehr gute Zusammenarbeit mit den Erzieherinnen, betont Frau Bülow. Und im Namen aller Eltern gibt's ein Kompliment von Melanie Müller: "Die Einrichtung hat so eine liebe Chefin."

Natürlich wurde anlässlich des Herbstabends auch musikalische Höhepunkte geboten. Der Pösigker Bernd Villbrandt zupfte Lagerfeuerromantik aus der Gitarre, und die Schalmeienkapelle Köthen begleitete die Kinder auf ihrem Umzug durch den Ort. Seit vier Jahren sei es Tradition, dass die Musiker Kindereinrichtungen im ehemaligen Landkreis Köthen beim nächtlichen Lampion-Gang musikalisch unterstützen, informiert Kapellenchef Dietrich Weber. Eine Tradition, an der man festhalten will.