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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: So manchen Euro nach Anhalt geholt

Von CLAUS BLUMSTENGEL 30.08.2010, 19:09

RAGÖSEN/KÖTHEN/MZ. - Den (inoffiziellen) Titel "Mr. Leader" hat am Wochenende der Hauptgeschäftsführer des Landesbauernverbandes, Professor Fritz Schumann, dem Geschäftsführer des Bauernverbandes Anhalt, Heinz Vierenklee, verliehen. In seiner Rede anlässlich des 60. Geburtstages von Vierenklee würdigte Schumann in der Gaststätte "Rosenhof" in Ragösen bei Zerbst den unermüdlichen Einsatz des Jubilars für die Belange der Landwirte in Anhalt. Schumann hob Vierenklees fundierte Kenntnisse der Förderprogramme und Richtlinien der Europäischen Union hervor, die dieser für die Verbandsmitglieder als "dienstältester Kreisgeschäftsführer" in den vergangenen 20 Jahren nutzbar machte. Leader ist seit 1991 das Haupt-Förderprogramm der EU für den ländlichen Raum.

Stolz auf Bauernverband

Ebenso habe Vierenklee den Strukturwandel von kleinen Einzelverbänden zum großen Bauernverband Anhalt "mit Bravour gemeistert", so Schumann.

Heinz Vierenklee habe schon zu Beginn der 90er Jahre den Kommunalpolitikern die Bedeutung des Förderprogramms Leader vermittelt und darauf hingewirkt, dass entsprechende Eigenanteile in die Haushalte eingestellt wurden, erinnerte der Oberbürgermeister von Dessau-Roßlau, Klemens Koschig. Andererseits sei Vierenklee gegenüber den Landwirten als Vermittler aufgetreten, als es im Zuge des Hochwasserschutzes für Dessau-Roßlau und Magdeburg um den Deichrückbau an der Elbe und um den damit verbundenen Verlust landwirtschaftlicher Flächen ging, sagte Koschig. "Wir sind stolz, dass der Bauernverband Anhalt seinen Sitz in Dessau-Roßlau hat", äußerte das Stadtoberhaupt. Koschig, der früher Bürgermeister von Roßlau war, würdigte außerdem die Verdienste Vierenklees um den Erhalt des Jagdschlosses an der Roßlauer Wasserburg. Die Entscheidung, das baufällige Gebäude zu sanieren und die Geschäftsstelle des Bauernverbandes dort einzurichten, habe auch den Bemühungen zum Erhalt der benachbarten Wasserburg neue Impulse verliehen.

Kämpfer und Vermittler

Als "Kämpfernatur" und "guten Vermittler zwischen Landwirten, Kommunen und Landwirtschafts-Ministerium" bezeichnete der Vorsitzende des Bauernverbandes Anhalt, Olaf Feuerborn, den Jubilar.

Heinz Vierenklee wurde 1950 in Wolfen geboren, wohnt aber bereits seit 1959 in Dessau. In Dessau-Waldersee lernte er Schweinezüchter. Nach dem Landwirtschafts-Studium in Schwerin und Bernburg arbeitete er ab 1985 in der VdgB (Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe). Anfang 1990 gehörte Heinz Vierenklee zu den Gründern des Bauernverbandes der DDR und des Bauernverbandes Dessau-Roßlau, dessen Geschäftsführer er wurde. Der erste Sitz der Geschäftsstelle befand sich in der Goethestraße in Roßlau. Im Jahr 2000 zog der damalige Bauernverband Mittelelbe in das zuvor aufwändig sanierte Jagdschloss an der Roßlauer Wasserburg ein. Auf Betreiben von Vierenklee richteten sich dort auch die Landberatung Roßlau e.V. und ein Steuerbüro für Landwirte ein. Die Entscheidung für diese große Investition habe sich als richtig erwiesen, stellte Vierenklee, nun Geschäftsführer des Bauernverbandes Anhalt, gegenüber der MZ fest. Die ebenfalls unter Vierenklees Federführung erfolgten Zusammenschlüsse der Bauernverbände von Zerbst, Dessau-Roßlau über Köthen bis Bitterfeld bezeichnete der Geschäftsführer als "wirtschaftlich notwendig". "Wir finanzieren uns schließlich aus den Beiträgen unserer Mitglieder. Und mit denen müssen wir sparsam umgehen", sagte der Jubilar, der versicherte, seine Tätigkeit als Geschäftsführer auch nach seinem 60. Geburtstag fortzusetzen.