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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Prosigker Projekt mit Fragezeichen

Von SYLKE HERMANN 24.02.2011, 19:32

DROSA/MZ. - Die Stadt Aken will endlich den Radweg nach Susigke in Angriff nehmen, weil dessen Zustand erbärmlich sei. In Reppichau geht es in einer weiteren Maßnahme des Fördervereins Eike von Repgow um die Bekrönung eines historischen Dorfbrunnens als Abschluss des Kunstprojektes Sachsenspiegel. Und für die bereits restaurierte Kirche in Thalheim braucht es zusätzlich Mittel, um den Glockenstuhl wieder in Betrieb nehmen zu können.

Sitzung in Drosa

Drei von insgesamt acht neuen Maßnahmen, die sich um eine Förderung des ländlichen Raumes über Leader bewerben. Sie alle stehen auf der Prioritätenliste der Lokalen Aktionsgruppe Anhalt, die am frühen Mittwochabend im Naherholungszentrum Drosa in der da noch gültigen Form verabschiedet worden ist. Einstimmig.

Am Morgen danach - eigentlich schon unmittelbar nach dem Ende der Sitzung - ist die Liste überholt. Weil Projektträger ihre Antragsunterlagen nachgereicht oder vervollständigt haben, wie Erich Reichert für den Reppichauer Förderverein zum Beispiel bestätigt. Damit rutschen sie automatisch in der Prioritätenliste nach oben. So sind die Regeln der Aktionsgruppe, die Leader-Manager Ralf-Peter Weber der Runde noch einmal erläutert.

Das Amt für Landwirtschaft Flurneuordnung und Forsten (Alff) arbeitet diese Prioritätenliste ab und zwar von oben nach unten, wie Matthias Hegner vom Alff Anhalt bestätigt. Wer nicht auf der Prioritätenliste steht, folglich keinen Antrag eingereicht hat, könne 2011 definitiv nicht gefördert werden, ergänzt Weber. Am Montag wird die Liste geschlossen. Anträge, die dann bis 12 Uhr nicht im Büro des Leadermanagements in Dessau-Roßlau vorliegen, könnten folglich nicht mehr berücksichtigt werden.

Ganz oben auf der aktuellen Prioritätenliste steht die Stadt Südliches Anhalt mit gleich zwei Projekten: der Umbau des Klubhauses in Weißandt-Gölzau und das Gemeindezentrum in Prosigk, das saniert werden soll. Beide Projekte - und deshalb stehen sie an Nummer 1 und 2 - sind mit einem vorzeitigen Maßnahmebeginn ausgestattet. Das heißt, die Projektträger können auch ohne Bewilligungsbescheid bereits Leistungen vergeben, ohne dabei eine Förderung aufs Spiel zu setzen.

Während Weber im Fall des Weißandt-Gölzauer Klubhauses in der nächsten Woche den offiziellen Bescheid erwartet, steht hinter Prosigk nach Aussage des Leadermanagers ein großes Fragezeichen. Es gibt hier offenbar Lärmschutzprobleme und damit verbunden Auseinandersetzungen mit den Nachbarn. Der Antrag müsse überarbeitet werden, heißt es.

Entscheidend für eine vordere Platzierung in der Prioritätenliste ist auch die Bewertung in der Koordinierungsgruppe der jeweiligen Lokalen Aktionsgruppe. Hier präsentieren die Projektträger erstmals ihre Ideen. Wer ein positives Votum erhält, bekommt die Chance, Mitglied der Aktionsgruppe zu werden und über Leader Fördermittel zu beantragen.

Acht sind das diesmal, als man sich in Drosa trifft, wo mit Leader-Mitteln im vergangenen Jahr eine Mehrzweckbegegnungsstätte gegenüber des Kindergartens entstanden ist.

Keine Alibi-Anträge

Alff-Vertreter Hegner appelliert an alle - auch an die Neuen, für die ebenfalls der Abgabetermin 28. Februar gilt -, ihre Hausaufgaben zu machen. Er warnt vor Alibi-Anträgen, die lediglich eingereicht werden, um sich die theoretische Fördermöglichkeit zu erhalten. Fehlten wichtige Unterlagen, koste das unnötig Zeit, diese nachträglich einzufordern. Schließlich hätten die Sachbearbeiter nur acht Wochen Zeit, sämtliche Anträge zu prüfen - im Alff Anhalt schätzungsweise mehr als 150 Stück.