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Abschied an der Köthener Kastanienschule Abschied an der Köthener Kastanienschule: Lehrerin geht nach 25 Jahren

Von Doreen Hoyer 31.01.2016, 10:04
Petra Hampe leitete über 20 Jahre die Geschicke der Köthener Kastanienschule.
Petra Hampe leitete über 20 Jahre die Geschicke der Köthener Kastanienschule. Heiko Rebsch Lizenz

Köthen - Petra Hampe hatte sich fest vorgenommen, an diesem besonderen Tag nicht traurig zu sein. Und sie schlug sich wacker. Zwar habe es bei dem Programm der Kinder ein paar sehr emotionale Momente für sie gegeben, gibt Hampe zu. „Aber jetzt habe ich mich wieder beruhigt und es geht mir wirklich gut“, bekräftigt sie wenig später, nachdem sie mit den Kollegen auf ihren Ruhestand angestoßen hat.

Petra Hampe hatte am Freitag ihren letzten Schultag - aber freilich nicht als Schülerin. 25 Jahre lang leitete sie die Kastanienschule in Köthen. „Nach so langer Zeit ist es doch schön, wenn man zufrieden zurückblicken kann und nicht wehmütig ist“, findet die Pädagogin, die neben Mathematik auch Sport unterrichtete. Und das bis zuletzt. „Ich habe heute früh noch eine Mathestunde bei den Viertklässlern gehalten“, erzählt sie. Und da gab es kein Schonprogramm. Die Aufgaben seien recht anspruchsvoll gewesen, erzählt Hampe.

Nach der Mathestunde zeigten Kollegen und Schüler der Pädagogin in einem kleinen Showprogramm in der Aula, was sie ihnen bedeutet. „Sie hat immer ein offenes Ohr für Schüler und Lehrer gleichermaßen gehabt. Und sie wusste immer einen Weg, wenn es Probleme gab“, berichtet Christel Greie, die 13 Jahre lang Hampes Stellvertreterin war.

Die so Gelobte gab das Kompliment in einer kleinen Dankesrede gleich an das Kollegium weiter. „Ein wirklich gutes Team“ gebe es in der Kastanienschule - eines, das auch in Zukunft und ohne sie tolle Arbeit leisten werde. „Ihr habt mir heute eine riesengroße Freude gemacht“, bekannte Hampe und lobte die vielen Traditionen der Schule, die sich in den vergangenen Jahren etabliert haben, zum Beispiel den mit der Unterstützung der Köbeg organisierten festlichen Weihnachtsmarkt.

Nach über 20 Jahren an der Kastanienschule kennt Hampe viele Eltern der heutigen Grundschüler sehr gut - weil sie die heutigen Erwachsenen unterrichtet hat, als die noch Steppkes waren. „Bei Einschulungsfeiern gab es dann manchmal ein großes Wiedersehen und man erinnerte sich gemeinsam - das war wirklich schön und gab dem Ganzen immer eine besondere Atmosphäre.“

Auf die Frage, welche Momente in ihrer langen Karriere besonders schön gewesen seien, kann Petra Hampe derweil gar keine klare Antwort geben. „Da gibt es so vieles. Es sind vor allem die Kleinigkeiten, die einem sehr zu Herzen gehen. Wenn ein Kind sich einfach nur freut - das kann man gar nicht richtig beschreiben.“

Für ihren Unruhestand hat die scheidende Schulleiterin sich einiges vorgenommen. Viel Sport wolle sie machen und auch Reisen unternehmen. „Eine Fahrt mit einem Forschungsschiff zum Polarkreis würde mich reizen“, erzählt Petra Hampe. Und natürlich möchte sich die frischgebackene Ruheständlerin in Zukunft mehr Zeit für ihr Enkelkind nehmen. Mit ihm will sie bald in den Urlaub auf die Kanaren fliegen. Aber trotz der Ruhestands-pläne: So ganz wird die Kastanienschule Petra Hampe wohl doch nicht loslassen, das ist zu merken. Denn schon bei der Ruhestandsfeier verabredet sie mit den Kollegen, bald mit selbst gebackenem Kuchen auf ein paar Gespräche zurückzukommen. (mz)

Am Freitag wurde sie feierlich verabschiedet. Kinder der Klasse 1a hatten Blumen für sie dabei.
Am Freitag wurde sie feierlich verabschiedet. Kinder der Klasse 1a hatten Blumen für sie dabei.
Heiko Rebsch Lizenz