1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Köthen
  6. >
  7. Abriss in Radegast: Abriss in Radegast: Die Tage des Zollhauses sind gezählt

Abriss in Radegast Abriss in Radegast: Die Tage des Zollhauses sind gezählt

11.09.2013, 15:58
Das alte Zollhaus ist nicht mehr zu retten.
Das alte Zollhaus ist nicht mehr zu retten. Ute Nicklisch Lizenz

radegast/MZ/wkl - Radegast verliert demnächst eines seiner historischen Gebäude: Das alte Zollhaus am Ortsausgang soll abgerissen werden. Das ruinöse Haus stand längere Zeit leer und verfiel immer mehr. Eine Sanierung ist nicht mehr möglich, eine Abrissgenehmigung wurde deshalb bereits vor längerer Zeit erteilt, obwohl das Gebäude von historischem Wert ist.

Es markiert nämlich jene Zeit, als Radegast noch von seiner günstigen Lage an der wichtigen Handelsstraße zwischen Magdeburg und Leipzig profitieren konnte. Außerdem war die Stadt im Mittealter Grenzstation zwischen Anhalt und Preußen. In dem jetzt dem Verfall preisgegebenen Haus saß damals der Zoll. Zeitzeuge dafür ist übrigens neben dem Zollhaus auch ein Wegedenkmal, der „Theure Christian“, einst Grenzstein zwischen den damaligen Ländern Anhalt-Dessau und Sachsen, der als Sehenswürdigkeit gilt und nicht zuletzt von Radtouristen aufgesucht wird.

Beim ehemaligen Zollhaus ist das nicht der Fall. Der Stadtrat der damals noch selbstständigen Stadt Radegast hatte bereits 2009 einen Abriss ins Auge gefasst. Nun sind die Tage des Zollhauses gezählt. Die Stadt Südliches Anhalt schrieb den Abriss aus. Die eingegangenen Gebote sollen jetzt ausgewertet und der Auftrag vergeben werden. Irgendwann im Winter wird das historische Gebäude aus dem Ortsbild für immer verschwinden.