Zukunftspaket des Bundes 180 Tänzer: Die Stadt Zahna-Elster tanzt
Im Rahmen des bundesweiten Zukunftspakets haben rund 180 Tänzer der Stadt Zahna-Elster viel Neues in einem Workshop gelernt. Was sie in einer Tanzgala zeigen werden.
Zahna-Elster/MZ. - Auf das Kommando von Karsten Röder nehmen die vier Gruppen ihre Positionen ein. Es wird zum einen der finale Probelauf für den gemeinsamen Eröffnungstanz werden und zum anderen der Abschluss eines einmaligen zweitägigen Workshops. In dem hat sich alles rund um die Tänzer der Stadt gedreht.
Zu Beginn des Jahres hatte Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler) die Idee, alle Tanzgruppen des Stadtgebiets – fast 180 Kinder und Jugendliche zwischen vier und 27 Jahren sind in verschiedenen Vereinen und Gruppen aktiv – in einem Projekt zusammenzubringen. Die Stadtverwaltung reichte zu Beginn des Jahres einen entsprechenden Antrag beim bundesweiten Zukunftspaket ein. „Im Mai haben wir die Zusage erhalten“, berichtet Müller. Damit fiel der Startschuss für das rund 25.000-Euro-Projekt.
Teil eins des Projektes
Das umfasst einen zweitägigen Workshop für alle Tanzgruppen mit Trainern aus den verschiedensten Tanzrichtungen. Vom kreativen Tanz über Gardetanz bis zum Hip-Hop. Unter den Trainern waren Lehrer der Tanzschule Harnisch aus Wittenberg, Trainer des Karneval-Landesverbands Sachsen-Anhalt oder Colin Reina Hernández, der als Deutscher Hip-Hop-Meister entsprechende Expertise mitbringt. Nach seinem ersten Kurs als Lehrer sagt der 20-Jährige: „Es waren einige Talente für Hip-Hop dabei. Sie haben die Tänze schnell adaptiert und es wirklich gut gemacht.“
Um den vielen Tänzern den entsprechenden Platz zu bieten, wurden alle Räume von der Sporthalle in Elster über die Kindertagesstätte bis zur Elsterlandhalle für das Training ausgereizt. „Am Samstag wurden verschieden Kurse angeboten. Die Tänzer konnten sich aussuchen, was sie ausprobieren wollen“, erklärt Müller. Nadine Krech, Sarina Szczegula, Nicole Knape und Diana Glawon, die Trainerinnen des Elsteraner Carneval Verein sind sich einig in ihrem Urteil über den Workshop: „Es ist wundervoll!“
Laut Nadine Krech ist es schön zu sehen, wie die Tänzer, die man anhand von T-Shirts ihren Vereinen zuordnen kann, ganz schnell bundgemischte Kurse bilden. „Wir konnten uns alle mal untereinander kennenlernen“, bestätigen Jenny Lehmann, Josi Pisch, Alice Henkel und Annabell Kunze von den Hot Girls aus Klebitz, deren Spezialität der Showtanz ist. Ihnen hat die Inspiration von und mit den anderen Tanzgruppen so gut gefallen, dass sie sich ein alljährliches Tanz-Camp wünschen.
Diesem Wunsch stimmt Ricarda Birke des Aerobic- und Tanzvereins Zahna (ATV) voll und ganz zu. „Es war so vielseitig. Das Ganze schreit nach einer Wiederholung.“ Der Einblick in andere Tanzstile hat sie besonders beeindruckt. Denn keine Tanzrichtung ist wie die andere. So verlangt der Gardetanz eine völlig andere Körperhaltung als Hip-Hop. Umso erstaunlicher, dass nach jedem 45-minütigen Kurs immer eine komplette Choreographie saß.
Für sie als Trainerin waren die verschiedenen Lehrmethoden interessant. „Ich werde meine Erwärmungen jetzt definitiv neu gestalten.“ Sie bedauert ein wenig, dass nach den langwierigen Vorbereitungen so schnell alles vorbei sein soll. Wobei das nicht ganz stimmt.
Der zweite Teil des Projekts
Denn vor den großen und kleinen Tänzern steht der zweite Teil des Projektes. Sie werden bei der großen Doppel-Tanz-Gala am 26. Oktober um 15.30 Uhr und 19.30 Uhr zeigen, was Tanzen und jeden einzelnen Verein auszeichnet. Tia Rasche, die seit fünf Jahren bei den Hot Girls trainiert, hat die Workshops genutzt, um vieles auszuprobieren. „Die Gardetänze waren okay, es ist ganz anders als das, was wir tanzen. Leider war das Kinder-Joga nicht so meins“, so die Zehnjährige, die es lieber sportlich, schnell mag.
Vereinskollegin Tami Pusch, die vor zwei Jahren zur Tanzgruppe stieß, ist erst am Sonntag in das Training eingestiegen und muss ganz schnell die Choreographie erlernen. „Es macht Spaß und geht ganz gut“, so das Fazit der 14-Jährigen, die froh ist, nicht so sehr unter Muskelkater zu leiden, wie ihre Freundinnen. Nach dem abschließenden Durchlauf werden die Vereine die kommenden sechs Wochen getrennt für die Doppel-Tanz-Gala trainieren, die sicher spektakulär wird.