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Zarte Bilder in den Hallen einer Fabrik

Von Evelyn Jochade 25.09.2006, 15:16

Schweinitz/MZ. - Die Räumlichkeiten, die früher der Tee-Herstellung dienten, strahlen noch heute das Flair einer Produktionshalle aus. Ganz bewusst hat Inhaber Heinz Krause darauf verzichtet, alle Produktionsanlagen entfernen zu lassen.

Regelmäßig zieht es darum Gäste von nah und fern ins Schweinitzer Teehaus. So auch zur Vernissage am Sonnabend. Das Besondere an diesem Tage: Nicht nur die Bilder und andere Kunstwerke konnte der geneigte Besucher betrachten. Auch die dazugehörigen Künstler waren erschienen und gern bereit, über ihre Werke und ihre Arbeit etwas preis zu geben.

Genau das war der Beweggrund für Edith Schmidt, in Schweinitz vorbei zu schauen. Die Hobbymalerin, die bei den Jessener "Dienstagsmalern" fleißig den Pinsel schwingt, wollte "mal über den Tellerrand schauen" und einfach sehen, wie und was andere Maler so machen. Dabei verriet sie gleich noch ihre Vorliebe für realistische Darstellungen. Mit Abstraktem könne sie nicht so viel anfangen, mit Landschaften und schönen Aquarellen schon eher. Selbst wolle sie sich, nachdem sie die gelungenen Akte von Manfred Rößler gesehen habe und der sie in ihrem Vorhaben bestärkte, nun auch an etwas Ähnliches heranwagen.

Einen Einblick, wie Zeichnungen entstehen, gaben die bekannten Maler Hans-Dieter Krause und Johann Don-Daniel. Beide funktionierten eine Ecke der Ausstellungsfläche kurzerhand zum Atelier um und malten vor Publikum. Selbstverständlich unter großer Anteilnahme ihrer Kollegen.

Werke von zehn Künstlern konnten die Besucher am Samstag sich anschauen. Eine Frau nahm alle Bilder besonders genau unter die Lupe: Ursula Peters. Die in Berlin ansässige Künstlerin, die selbst in den USA ausstellt, machte sich zu allem und jedem Notizen. Doch hielt sie keinesfalls ihre Eindrücke nur auf Papier fest. Jeder Maler wurde von ihr mit einigen Bemerkungen bedacht. Ursula Peters zeigte sich durchaus beeindruckt von der Ursprünglichkeit der gezeigten Werke und fand dafür deutliche Worte: "Kein einziges Bild ist solcher kommerzieller Mist, den man sonst so in Galerien findet."

Besonders hob sie hervor, dass die Männer sich hier trauen, wie zum Beispiel Manfred Rößler mit seinem Bild "Sehnsucht", zarte Dinge zu malen und einfach Gefühle zu zeigen. "Ganzheitlich, seelische Herztöne eben".