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Weihnachtsmarkt in Möchenhöfe Weihnachtsmarkt in Möchenhöfe: Stollen-Backen wird "vererbt"

Von Evelyn Jochade 13.12.2016, 08:36
Am wärmenden Feuer ließ es sich gut schwatzen.
Am wärmenden Feuer ließ es sich gut schwatzen. E. Jochade

Mönchenhöfe - Das Erste, was in den Blick fiel auf dem Mönchenhöfer Weihnachtsmarkt, waren die Holzscheite, die mit lautem Knacken und Funkenflug Wärme und Gemütlichkeit verbreiteten. Selbstverständlich feuerwehrtechnisch abgesichert.

Um die leuchtende Wärmequelle standen Einheimische und Gäste von nah und fern und ließen sich beim Schwatzen Glühwein und Bratwurst schmecken. Auch leckere Bouletten brutzelten die Grillmeister ganz hinten im Hof des Geländes am historischen Dorfbackofen und kamen damit kaum hinterher.

So, wie ihre deftigen Sachen weg gingen, so ähnlich erlebte es zuvor schon das Backteam. Torsten Kösterke bestätigte, dass die Rosinen- und Mandelstollen wieder sehr begehrt waren. Doch es waren genügend vorhanden, so dass „jeder, der einen oder gleich mehrere haben wollte, auf seine Kosten kam“.

Der Heimatverein Mönchenhöfe bereitet nach dem Weihnachtsmarkt, mit dem das Veranstaltungsjahr 2016 endete, die traditionelle Fastnacht vor. Sie findet im Februar statt. Der genaue Termin steht noch nicht fest.

Der Vorsitzende des Heimatvereins machte an diesem Samstagabend einen sehr zufriedenen Eindruck. Das lag zum einen sicherlich an den vielen Gästen, die sich eingefunden hatten. Zum anderen wohl aber auch an den Zukunftsaussichten der Backaktivitäten in Mönchenhöfe, die nun ein wenig klarer zu sein scheinen.

Lutz Thele, der Heizer des Backteams, so berichtete Kösterke nicht ohne Stolz, hat Sohnemann Tom Kösterke zum Stollenbacken angelernt. „Wir können jetzt das Stollenbacken an die nächste Generation weiter geben.“

Es wäre doch zu schade gewesen, wenn diese schöne Tradition eingeschlafen wäre. Dagegen haben diesmal Christa Jantz und Andrea Schulze wieder eifrig gewirkt. Sie kneteten den gesamten Teig per Hand.

Ob der Weihnachtsmann sich vom Duft des Backwerkes verführen ließ und eine Stolle für seine Wichtel mitnahm? Die Mönchenhöfer schwiegen sich diesbezüglich aus. Fest steht hingegen, der bekannte Bartträger hat dem Weihnachtsmarkt seinen obligatorischen Besuch abgestattet.

Möglicherweise oder sehr wahrscheinlich, weil er hier an den Verkaufsständen noch seinen Geschenke-Fundus auffüllen konnte. Bei Robert Schiepe beispielsweise mit selbst gemachter Marmelade, mit besonderen Töpferwaren von Henriette Grünberg oder Spielzeug aus dem „Bimbambino“ in Jessen. Die meisten Standbetreiber versicherten, jedes Jahr zum Weihnachtsmarkt nach Mönchenhöfe zu kommen.

„Hier ist alles wie in einer großen Familie“, befand Grünberg. Und wie in einer Familie üblich, durften die Kinder nach dem Aufsagen eines Gedichtes beim Weihnachtsmann in den Geschenkesack greifen. „Auch die Frauen“, so Torsten Kösterke, „die keinen Vers aufzusagen wussten, durften das tun“. (mz)