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Wehren zeigen, wie sie Technik beherrschen

Von Frank Grommisch 04.09.2005, 16:41

Jessen/MZ. - Die Ruhlsdorfer waren die Ersten, die am Samstagnachmittag auf dem Schulfestplatz in Jessen die Grundübung der Gruppe nass absolvierten. "Drei Brandstellen" waren zu bekämpfen. Die Wehren handelten dabei von ihren jeweiligen Fahrzeugen aus. Es kam die Technik zum Einsatz, die ihnen alltäglich zur Verfügung steht. Zwar gibt es für diese Grundübung ein Zeitlimit von fünf Minuten, aber genau so wichtig ist es, Kommandos und Handgriffe exakt auszuführen. Darauf achtete ein ganzes Team von Beobachtern. Unmittelbar danach gab es mit dem jeweiligen Gruppenführer eine erste kurze Auswertung, in der auf Schwachstellen hingewiesen wurde.

Auch Gefahr benannt

Zu solchen Unzulänglichkeiten zählte am Sonnabend wiederholt, dass Strahlrohre nach der "Brandbekämpfung" bereits abgelegt wurden, obwohl der Verteiler noch nicht geschlossen war. Was, so fragten die Kontrolleure, wenn plötzlich doch noch mal Wasser gegeben wird? Das Strahlrohr könnte durch den Wasserdruck herumschleudern und zu einer Gefahrenquelle werden, sogar Kameraden verletzen. Auch die Schlauchreserven befanden sich öfters an falschen Stellen. "Den vollen Schlauch kannst du im Ernstfall nicht mehr hinterherziehen", wurde da von Zuschauern kommentiert. Und einige Feuerwehrleute waren schneller als die Kommandos, auf die sie hätten warten müssen.

13 Mannschaften (Klossa und Mönchenhöfe hatten sich zu einem Team zusammengefunden) aus Jessen und seinen Stadtteilen beteiligten sich an dem nunmehr zehnten Leistungsnachweis. Seit 1995 gibt es diese Überprüfung einmal im Jahr (bis auf 2002, als die Flut zu bekämpfen war). Neben der Grundübung der Gruppe hatten die Feuerwehrleute einen Wissenstest zu absolvieren und unter Beweis zu stellen, wie fachmännisch sie Knoten zustande bringen.

Erfolgreich haben jene Teams den Leistungsnachweis gemeistert, die für die Grundübung nass nicht mehr als fünf Minuten brauchten und deren Gesamtfehlerpunktzahl nicht über 50 lag. Elf Wehren ist das gelungen. Bei den anderen beiden wurde aber auch anerkannt, dass sie sich der Überprüfung stellten, im Gegensatz zu etlichen anderen Wehren, die überhaupt nicht antraten, wie Stadtwehrleiter Hans-Peter Schaefer hervorhob.

Auf Verbandsebene?

Im nächsten Jahr, so blickte er voraus, werde es den Leistungsnachweis womöglich im Rahmen des Feuerwehrverbandes Altkreis Jessen geben. Die Ansprüche seien im Vergleich zum Jessener noch etwas höher. Und für die Teilnehmer könnte es dann Leistungsspangen geben.

Norbert Görlitz, stellvertretender Jessener Bürgermeister, lobte ebenfalls die Bereitschaft der Anwesenden, sich am Sonnabendnachmittag so einer Überprüfung zu stellen. Und mit Blick auf die Technik aus den einzelnen Orten merkte er etwas zugespitzt an, dass sie die Entwicklung von der Nachkriegszeit bis in die Zukunft zeige. Das signalisiere der Stadt, was in punkto Ausstattung in den nächsten Jahren auf sie zukomme. Nach dem Leistungsnachweis ging es gesellig zu. Dafür wurde der Jahnpark genutzt.