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Wechsel bei der Bundeswehr Wechsel bei der Bundeswehr: Mario Herzer hat klare Worte nie gescheut

Von Frank Grommisch 19.09.2018, 08:54
Oberst Mario Herzer (links) hat am Dienstagnachmittag das Kommando über den Holzdorfer Einsatzführungsbereich 3 im Beisein von Generalmajor Walter Huhn an Oberstleutnant Andreas Springer (vorn rechts) übergeben.
Oberst Mario Herzer (links) hat am Dienstagnachmittag das Kommando über den Holzdorfer Einsatzführungsbereich 3 im Beisein von Generalmajor Walter Huhn an Oberstleutnant Andreas Springer (vorn rechts) übergeben. F. Grommisch

Holzdorf - Oberst Mario Herzer ist nicht mehr Chef des Holzdorfer Einsatzführungsbereichs 3. Das Kommando über die Einheit, die rund um die Uhr für das Überwachen des Luftraums zuständig ist, hat er am Dienstagnachmittag an Oberstleutnant Andreas Springer übergeben. Herzer wechselt nach Norditalien und übernimmt eine neue Aufgabe in einem Stützpunkt des Nordatlantikpakts (Nato).

Gute Kontakte

„Da kommt der richtige Mann an den richtigen Ort“, kündigt Generalmajor Walter Huhn an, Stellvertreter des Chefs und Kommandeur des Stabes Zentrum Luftoperationen. Er würdigt Herzers Leistungen in der Bundeswehr. Auch darüber hinaus hat er Spuren hinterlassen, so als Standortältester in der Arbeit des Städtebundes „Elbe-Elsteraue“.

In ihm setzte sich Mario Herzer stets auch für die Interessen der hiesigen Leute ein. „Wir haben hervorragend zusammengearbeitet“, lobt Städtebund-Geschäftsführerin Gabi Lang. Er habe stets ein offenes Ohr für Sorgen gehabt und sei häufig Motor gewesen, wenn es um Veränderungen ging.

Zu den Schwerpunkten gehörte dabei die Verbesserung der Straßenanbindung der Region und eine günstigere Taktung des Zugverkehrs von und nach Holzdorf. Erst vor wenigen Tagen hat ihn dieses Thema erneut beschäftigt. Denn in der Vorstandssitzung des Städtebundes „Elbe-Elsteraue“ wurde die nächste länderübergreifende Konferenz zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur vorbereitet.

Mitte November soll sie in Holzdorf mit Vertretern vom Bund und der Bundesländer Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Sachsen stattfinden. Herzer wird dann zwar nicht dabei sein, aber seine Ideen und Anregungen zu diesem Thema schon.

Kritisches angesprochen

Offene Worte hat er nicht gescheut. Das bekommt er von Generalmajor Huhn bestätigt. Und dies haben neben anderen auch die Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt und Brandenburg, Reiner Haseloff (CDU) und Dietmar Woidke (SPD), erfahren, denen er bei Treffen während seiner Amtszeit nachdrücklich mitteilte, welche Veränderungen für den Fliegerhorst und das Umfeld endlich in Angriff genommen werden müssen.

Was er zu sagen hatte, so Herzer, „mag nicht jedem gefallen haben, aber es war in der Sache immer ehrlich“. So kritisiert er auch beim Kommandowechsel, dass in der Bundeswehr und ebenso in der Luftwaffe auf Synergien und Effizienzgewinne Wert gelegt werde, und weniger auf die Fähigkeiten für den Einsatz und für die Landes- und Bündnisverteidigung.

Das greife seiner Meinung nach zu kurz. Das verwässere Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung und bringe keinen Zugewinn. Die Kontakte zwischen Militär und zivilem Umfeld in Holzdorf bezeichnet er als intensiv und fruchtbar, „nicht nur wenn es Hochwasser- oder Brandkatastrophen gibt“.

Der Städtebund freut sich jetzt auf die Zusammenarbeit mit Oberstleutnant Andreas Springer, sagt Gabi Lang. „Beim Tag der Bundeswehr im Juni haben wir uns bereits kennengelernt.“ (mz)