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Was wird aus der alten Bausubstanz?

24.01.2008, 15:48

Prettin/MZ/may. - Sie nahm sich in dieser Woche einen Nachmittag Zeit, um den Schicksalen Prettiner Altbauten (teilweise Ruinen) nachzuspüren, für die es keine konkrete Nutzung und somit auch kaum eine Perspektive gibt. Letzteres trifft im weitesten Sinne ebenfalls auf die Lichtenburg zu.

Damit passen die Prettiner Problemfälle zweifelsohne in die etwas provokativ "Figaros Abrisskalender" betitelte MDR-Sendereihe. Als kompetente Gesprächspartner hatte sich Doris Kothe Prettins Bürgermeisterin Helga Welz und Dr. Mario Titze, Gebietsreferent beim Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie in Halle, ausgesucht.

Bevor es hinaus zu den kritischen Objekten ging, gab Helga Welz eine Einstimmung. Sie erläuterte, dass der Leerstand im Stadtkern wie auch in der Lichtenburg und deren Umfeld (Domäne) mit den Veränderungen nach der Wende zusammenhänge. Das produzierende Gewerbe (z.B. Emaillierwerk) in der Stadt sei eingebrochen. Die Genossenschaft sei vom Schlossareal abgezogen ("Die Lichtenburg ist nicht zu vermarkten.") und habe personell abgespeckt. Neue Investoren anzusiedeln, scheitere vor allem an der schlechten Verkehrsanbindung Prettins. In der Folge seien viele Bürger aus Prettin abgewandert. "Uns fehlen Leute, die die alten Häuser nutzen." Und der Stadt fehle das Geld, um zumindest alle einsturzgefährdeten Immobilien zu übernehmen und abzureißen. Schwerpunktmäßig solle dies nun aber dennoch angegangen werden, vorausgesetzt die Gebäude seien schuldenfrei und die Eigentümer überließen sie der Kommune.