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Startnummer eins hat Glück gebracht

Von DETLEF MAYER 16.11.2008, 18:47

PRETTIN/MZ. - Eine attraktive wie spannende Angelegenheit, bei der dem Publikum, das gegen Mitternacht immer zahlreicher wurde, nicht nur eine staunende Zaungastrolle zufiel. Alle Partybesucher durften Stimmkärtchen für ihre Favoritin ausfüllen. Die Entscheidungsmajorität allerdings blieb bei der sechsköpfigen Jury. Ihr gehörten Vertreter der lokalen Wirtschaft und des öffentlichen Lebens sowie eine Repräsentantin des Ausrichter-Komitees Miss Deutschland Organisation (MGO), Regionalagentur Sachsen, an. Gemeinsam bescherten die Juroren auf der Bühne und die Gäste im Saal der reizenden Thalheimerin Jenny Hanisch (Startnummer eins) einen Triumph.

Ungefähr 1.45 Uhr am Sonntagmorgen stand fest, dass die Erzgebirglerin Siegerin des Wettbewerbs ist. Die schlanke, große und wohlproportionierte 18-Jährige, die sich auch harmonisch zu bewegen wusste, konnte insgesamt 360 Punkte auf sich vereinen. Damit sicherte sie sich einen deutlichen Vorsprung vor der Zweitplatzierten Sarah Langer aus Görlitz, die es auf 210 Punkte brachte und damit immer noch 70 Zähler besser abschnitt als die Nummer drei des Abends, Franziska Anders aus Döbeln, der einzigen Blondine in der Spitzengruppe.

Der Schönsten aus Ostdeutschland bescherte das mehr als eindeutige Ergebnis nicht nur eine prächtige Schärpe, eine funkelnde Krone und einen bunten Blumenstrauß, sie darf außerdem an der Miss-Deutschland-Wahl teilnehmen, die Anfang März nächsten Jahres stattfindet. Der Ort des Geschehens steht laut Agnes Stüwe, Regionaldirektorin von MGO in Sachsen, noch nicht fest. Sicher ist hingegen, dass Jenny Hanisch ganz wie in Prettin auch dort eine gute Figur machen wird.

Der erste Auftritt der 14 Frauen aus der Konkurrenz im Happy Night hatte von allen Durchgängen wohl den größten Showcharakter und -effekt. Wie aus einem Märchenbuch getreten, präsentierten die Bewerberinnen bezaubernde Brautmoden. Die exklusiven Kleider stammten von dem Label Irinasch, hinter dem sich die Designerin Irina Schmidt aus Großröhrsdorf in Sachsen verbirgt. Für ihre Darbietung in diesen textil gewordenen Träumen konnten die Trägerinnen jedoch keine Punkte auf ihre Konten verbuchen. Dieser Programmpunkt lief komplett außerhalb der Wertung.

Übrigens trugen neben dem, was sie anhatten, auch Frisuren und Make-up zur nahezu perfekten optischen Ausstrahlung der Frauen auf dem weit in den Saal hineinragenden Laufsteg wesentlich bei. Für diese Komponenten sorgte das Jessener Creativ Coiffeur Team von Corinna Milbradt. Die jungen Frisösen ließen nach angespannter Arbeit ihrem Partyfeeling freien Lauf, machten in den Pausen des Wettbewerbs selbst die Bühne zum Tanzparkett und steckten das Publikum mit ihrer Stimmung an.

Doch zurück zum Ernst des Miss-Wahl-Daseins. Mit dem zweiten Durchgang trat der Wettbewerb in seine heiße Phase, will sagen, es galt die ersten Punkte einzuheimsen. Die Anwärterinnen traten diesmal in eleganter, eigener Abendrobe vor Jury und Gäste. Und es gab zum Kennenlernen der jungen Frauen kurze Vorstellungsgespräche, in denen sie neben anderem Auskunft über ihre Hobbys sowie die Motivation für ihre Teilnahme an Schönheitswettbewerben überhaupt gaben. Schwerpunkte der Begutachtung im ersten Wertungslauf waren Gesicht und Ausdruck.

Während sich die Teilnehmerinnen, die vor dem Treffen in Prettin bereits alle vordere Plätze bei Miss-Wahlen in ihren Regionen zwischen Ostsee und Thüringer Wald beziehungsweise Erzgebirge belegt hatten, umzogen für den sehnsüchtig erwarteten Bademoden-Durchgang, kam in der Discothek keine Langeweile auf. Sängerin Claudi Summer griff mehrfach zum Mikrofon und unterhielt den Saal aufs Beste. Die Siegerin des Thüringer Songcontests 2007 wusste dabei mit ihrer geschulten und variablen Stimme zu beeindrucken. Für einen Hingucker sorgten außerdem die Akteure von "No Limit" aus Torgau mit ihren Breakdance-Einlagen.

Figur und Haltung, daher auch die knappen Bikinis, standen im Fokus des zweiten Wertungslaufs. Anmutig und gewollt aufreizend stöckelten die Schönheiten vor den Augen ihrer Betrachter auf und ab. Noch eine Drehung, noch ein paar Schritte durch die Lichtkegel der Scheinwerferbatterie, noch eine graziöse Bewegung mit dem mitgeführten Schleier, und dabei stets ein gewinnendes Lächeln im Gesicht. Dann war die Spannung kaum noch zu ertragen. Sie wuchs mit jedem Tanztitel, der die Pause bis zur Siegerehrung verlängerte. Am Ende gab es eine strahlende und verdiente Gewinnerin, scharenweise klickende Fotoapparate sowie anhaltend applaudierende Juroren und Disco-Besucher vor der Bühne.