Sprachentag in Jessen Sprachentag in Jessen: Von Olympiade bis Kochen

Jessen - Sprachentag am Gymnasium Jessen. Um die Olympiaden in den verschiedenen Sprachen, die an der Bildungsstätte unterrichtet werden, „zusammenzufassen und so etwas straffer organisieren zu können“, sei er vor einigen Jahren initiiert worden, sagte Bodo Träger (Lehrer für Englisch, Deutsch und Latein) der MZ. Er zeichnete gemeinsam mit seiner Kollegin Petra Kneupel (Französisch und Russisch) auch für die jüngste Ausgabe - die dritte oder vierte, ganz genau wusste er es nicht - verantwortlich.
Der fachliche Teil des Sprachentages - der mit dem gemeinsamen Zubereiten landestypischer Speisen ausklingt und daher tatsächlich einen ganzen Unterrichtstag in Anspruch nimmt - wurde wieder in zwei Gruppen absolviert. In der ersten kamen alle Sechst- und Achtklässler zusammen, die Englisch als erste Fremdsprache gewählt haben - diesmal 24 Schüler. Gruppe zwei bestand aus 26 Siebt- und Neuntklässlern, deren zweite Fremdsprache Französisch, Russisch oder Latein ist. „Aus jeder Klasse beziehungsweise jedem Kurs nahmen die drei Besten an der Olympiade teil“, fasste Bodo Träger zusammen.
Von ihnen waren, über vier Unterrichtsstunden verteilt, vier Aufgabenkomplexe zu bewältigen: verstehendes Hören, Gruppengespräche, Leseverstehen und kreatives Schreiben. Die beiden erstgenannten sind mündliche Prüfungen, die beiden letztgenannten schriftliche. Abschreiben funktionierte übrigens nicht. Es saßen immer Schüler aus einer höheren und einer niedrigen Klasse mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen nebeneinander. Für die Lateiner galt noch eine Besonderheit, ihre Olympiade spielte sich ausschließlich im schriftlichen Bereich ab, da es sich bei Latein um eine sogenannte tote Sprache handelt, die kaum noch mündlich gebraucht wird, wie Petra Kneupel erläuterte.
Die zentrale Auswertung des Sprachentages und seiner Ergebnisse soll demnächst - auf alle Fälle einige Zeit vor dem Schuljahresende - erfolgen, sagte Bodo Träger. Dadurch möchte man sich die Chance wahren, die Teilnehmer noch mit einer guten zusätzlichen Note in der jeweiligen Sprache belohnen zu können. Ansonsten gibt es für die Sieger Urkunden und Buchgutscheine.
Die fünfte und sechste Stunde des Sprachentages gehörten einmal mehr dem gemeinsamen Zubereiten von Speisen, die typisch sind für das jeweilige Land, dessen Sprache die Schüler lernen. „Dieser Teil der Olympiade-Veranstaltung ist als Belohnung für die Teilnehmer gedacht“, umschrieb es Bodo Träger.
Fürs Schnippeln, Rühren, Streichen und Kochen wechselten die Schüler vom Gymnasium in den benachbarten Jugendclub an der Max-Lingner-Grundschule. Wo sie, unterstützt von der städtischen Jugendpflegerin Gabriele Langen und ihren Lehrern, ans Werk gingen. Den Schwerpunkt bildeten diesmal einige Rezepte, welche die Latein-Lehrerin Elisa Opitz-Schöße aus einem alten lateinischen Kochbuch hervorgekramt hatte (siehe dazu „Römische Brötchen“).
Aber auch die anderen Sprachen-Bereiche wurden, über unterschiedliche Räume verteilt, kulinarisch bedacht. So gab es für die „Russen“ Piroshki (mit Äpfeln gefüllte Teigtaschen), für die „Franzosen“ Crêpes mit unterschiedlichen Belägen und für die „Engländer“ natürlich „saftige“ Sandwiches mit Wurst oder Käse. (mz)
