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Schutzdienstpokalkampf Gerbis Schutzdienstpokalkampf Gerbis: Team aus Tschechien siegt

Von Frank Grommisch 07.06.2016, 15:03
Hartmut Dahlke bei der Prüfung mit Schutzdiensthelfer  Dirk Schimank.
Hartmut Dahlke bei der Prüfung mit Schutzdiensthelfer  Dirk Schimank. Grommisch

Jessen - An der Spitze ging es ganz knapp zu, aber am Ende war Frantisek Müller aus Opava in Tschechien ein Quäntchen besser. Mit 193 Punkten sicherte sich der erfahrene Hundesportler den Einzelsieg im Kampf um den sechsten Internationalen Schutzdienstpokal.

Am Sonnabend wurde seine Leistung von den Richtern Gerhard Wesche und Rudi Haupt mit 96 Punkten bewertet. Der Tagesbestwert war das aber nicht, den hatte Andreas Sturm von der Ortsgruppe Annaburg des Schäferhundvereins mit 97 Punkten erzielt. Im Finale am Sonntag, in dem die 25 Besten des Vortages starteten, wurden die Karten dann doch noch mal neu gemischt. Frantisek Müller erreichte 97 Punkte und setzte sich an die Spitze. Ebenfalls 97 Punkte erzielte Hans-Jürgen Wolf, Vorsitzender des Jessener Sporthundevereins. Und mit zwei identischen Leistungen, die ihr jeweils 96 Punkte einbrachten, durfte Heidi Fricke vom Akener Team den Bronzeplatz einnehmen.

Die Deutsche-Schäferhund-Hündin des Siegers ist drei Jahre alt. Das lässt Erwartungen für künftige Leistungsvergleiche steigen. Zudem hat Frantisek Müller bislang fünf Hundesportler betreut, die tschechische Meister wurden.

Die Einzelsiege waren auch entscheidend für die Mannschaftswertung. Wer wird die vom Bildhauer Wolfgang Dittrich gestaltete Trophäe, ein Unikat, in Empfang nehmen können? Diesmal ging der Preis nach Tschechien. Neben dem Einzelsieger Frantisek Müller erreichte Jan Strach Platz fünf.

Der Wettkampf war am Sonnabendmorgen eröffnet worden. Da hatten sich die Hundesportler bereits einer besonderen Herausforderung zu stellen, denn sie mussten ihre Startnummer ermitteln. Das geschah diesmal beim Ringewerfen auf Piccolo-Flaschen, unter denen die jeweilige Zahl klebte. Hartmut Dahlke vom Hundesportverein Wörlitz warf seinen Ring über die Flasche mit der Nummer zwei. Gegen einen zeitigen Start hatte er nichts einzuwenden, schon wegen der noch deutlich ansteigenden Temperaturen.

Der Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen-Anhalt im Schutz- und Gebrauchshundesportverband (SGSV) ging erneut mit „Atzo von der wilden Hilde“ an den Start, mit dem er auch 2014 beim Schutzdienstpokalkampf auf dem Hundeplatz in Gerbis dabei war. 94 Punkte gab es am Samstag von den Leistungsrichtern, die dem Malinois neben anderem bescheinigten, dass er sehr aufmerksam sei, beim Fluchtversuch des Scheintäters sehr gut nachsetzte, aber die Verstecke etwas enger umlaufen sollte.

Dass der Wettkampf in Gerbis ein internationaler ist, bezeichnete er als eine „super Sache“ und lobte die Organisation der Jessener Hundesportler. In der Endabrechnung kam Hartmut Dahlke auf Rang zehn. Er wie auch Hans-Jürgen Wolf freuten sich über die Möglichkeiten zum intensiven Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten. „Im Vordergrund steht die Gemeinschaft“, sagte der Chef des Jessener Sporthundevereins.

Jessens Bürgermeister Michael Jahn (SPD) freute sich, dass die Hundesportler ihren Schutzdienstpokalkampf auch als Beitrag zum Jubiläum 800 Jahre urkundliche Ersterwähnung von Jessen sehen. „Danke für diese Würdigung.“ Das sagte er bei der Siegerehrung am Sonntagnachmittag, bei der alle Teilnehmer hinter dem Jessener Spielmannszug zur Ehrung einzogen.

An dem Wettkampf um den Schutzdienstpokal auf dem Hundeplatz in Gerbis beteiligten sich 30 Hundesportler aus Italien, Luxemburg, Tschechien und Deutschland, vier aus dem Jessener Verein. Zum Abschluss der Veranstaltung wurde angekündigt, dass es im nächsten Jahr erneut einen Wettkampf gibt und danach soll zu einem zweijährigen Turnus übergegangen werden, da die Anstrengungen der Vorbereitung sehr hoch seien. (mz)