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Schlittenhunde in ihrem Element

Von H.-Dieter Kunze 30.01.2005, 16:29

Zellendorf/MZ. - Sibirian Huskies, Malamuten, Laikas und Grönländer konnten den Start vom Verkehrslandeplatz der "Fläming air" in Zellendorf kaum erwarten. Minusgrade sind die ideale "Betriebstemperatur" für die Hunde. Sieben Grad unter Null wie am Samstag waren akzeptabel. Jaulend und bellend ging die Meute im Minutentakt auf Tour.

Von zwei bis zu zwölf Hunden wurden die Schlitten gezogen. Das Temperament der Schlittenhunde ist unbeschreiblich. Einmal angeschirrt und dann losgelassen preschen sie davon. Den Weg allerdings bestimmt der Musher per Leine. Nicht zu vergessen der Leithund, der vornweg trabt und vom Rudel anerkannt sein muss. 18 und 26 Kilometer lang waren die Strecken. Zahlreiche Helfer wiesen den Gespannführern den richtigen Weg an Kreuzungspunkten. 17 Gespanne aus Deutschland - der Umgebung, Bremen, Hannover, Hamburg und dem Schwarzwald - waren am Start. Ihre Musher campierten in Wohnwagen nahe des Flugplatzes, die Tiere in Boxen von Spezialanhängern.

Organisiert worden war das Schlittenhunderennen vom Landesverband Berlin-Brandenburg des Deutschen Clubs für nordische Hunde (DCNH). Dessen Vorsitzende Gisela Bebert aus Welsickendorf (Landkreis Teltow-Fläming) hielt wie schon bei vielen anderen Veranstaltungen die Fäden in der Hand. Mit von der Partie waren auch Tochter Ines sowie Enkeltochter Joana. Wie die Teilnehmer freute sich Gisela Bebert über die idealen Bedingungen. "Ich kann mich nicht erinnern, wann wir zuletzt in unserer Gegend so einen schönen Winter hatten", sagte die engagierte Hundesportlerin.

Den weitesten Weg nach Zellendorf legten Karin Kollros und ihr Lebensgefährte Markus Jeschke mit ihre neun Schlittenhunde aus Calw im Schwarzwald zurück. Seit vielen Jahren kommen sie in die hiesige Region. Angefangen hatten die Beziehungen mit dem Kauf nordischer Hunde aus der Zucht von Gisela Bebert. "Es ist schön hier im Brandenburger und Sachsen-Anhalter Land. Soviel Schnee hatten wir gar nicht erwartet. Allerdings, das ist nichts im Vergleich zum Schwarzwald. Da liegt gegenwärtig ein halber Meter Schnee", meinte Markus Jeschke lachend. Karin Kollros arbeitet übrigens beim Verein "Nothilfe für Polarhunde" in Freudenstadt. Sie betreut dort 26 Tiere, deren Besitzer gemerkt haben, dass ein ausgesprochener Laufhund keine "Schoßhund" für die Stube ist.