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Schlagersängerin Schlagersängerin: Weil Märchen wahr werden

08.08.2013, 09:00
Bereits zum Weinfest begeisterte Nadine Fabielle ihr Jessener Publikum mit ihren Liedern. Zum heutigen Heimatabend wird sie auf der Bühne im Festzelt singen.
Bereits zum Weinfest begeisterte Nadine Fabielle ihr Jessener Publikum mit ihren Liedern. Zum heutigen Heimatabend wird sie auf der Bühne im Festzelt singen. gabi Zahn Lizenz

Jessen/MZ - Ohne Zweifel hat Nadine Fabielle auch vor ihrem Auftritt zum Heimatabend Lampenfieber, obwohl sie mittlerweile schon auf weitaus größeren Bühnen gesungen hat. „In meiner Heimatstadt zu singen, ist für mich immer etwas Besonderes“, sagt sie. Am Dienstagabend hat die 28-jährige Jessenerin, die vor drei Jahren mit dem Projekt Lillie Sander als Schlagersängerin durch Rundfunk und Fernsehen bekannt wurde, bereits ihr Publikum auf den Schlosswiesen im Programm zur Kürung der 21. Weinprinzessin begeistert. Mit der MZ sprach sie über vergangene Jahre und neue Pläne. Gabi Zahn unterhielt sich mit ihr.

Lillie Sander wird Nadine Fabielle. Warum diese Veränderung?

Fabielle: Als Lillie Sander hatte ich mein Debütalbum „Ein heller Stern“ herausgebracht. Dieses Engagement geht zurück auf den Musikproduzenten Jack White, der mich entdeckt hatte. Daraufhin folgten die Fernsehpremiere in der Show von Carmen Nebel sowie weitere Einladungen wie die in den ZDF-Fernsehgarten. Das Projekt Lillie Sander ist jetzt aber beendet, und ich habe mit ,Junirecords’ seit letztem Jahr ein neues Label. So etwas ergibt sich durch Kontakte. Man lernt neue Leute kennen und will sich ausprobieren. Es ist eine junge Firma, und wir verstehen uns sehr gut. Weil ich für mich selbst wieder etwas authentischer sein will, verwende ich jetzt wieder meinen bürgerlichen Vornamen gemeinsam mit ,Fabielle’.

Was sagt dieser Name aus?

Fabielle: Sehr viel über mich selbst. Es ist ein märchenhaft klingender Fantasiename, abgeleitet von Arielle, die Meerjungfrau. Auch mein neues Album, das Junirecords am 27. September unter dem Titel ,Es war einmal’ veröffentlicht, basiert zum Teil auf märchenhaften Inhalten. An ihm hat übrigens auch Schlagersänger André Stade mitgewirkt.

Sie mögen Märchen – auch im realen Leben?

Fabielle: Ich liebe sie, und das in doppelter Hinsicht. Ich finde, in vielen Märchen werden traurige Geschichten sehr schön erzählt. Das berührt mich, und ich versuche das auch in einigen meiner neuen Lieder auszudrücken. Es gibt darunter aber auch den sehr humorvollen Titel „Das Märchen vom Märchen“, den ich zum Weinfest gesungen habe. Ich hatte das Gefühl, er hat dem Publikum gut gefallen. Zum anderen erfüllt sich für mich schon seit einigen Jahren ein Traum, der gewissermaßen auch wie ein Märchen klingt.

Ist es die Geschichte vom kleinen Mädchen, das ein Star werden möchte?

Fabielle: Ja, genau. Doch möchte ich anstelle von „Star“ lieber „Schlagersängerin“ setzen. Ich bekam die Chance, das zu machen, was ich mir immer erträumt habe. Schon als Kind wollte ich singen und konnte das auch im Schulchor, im Freizeittreff und dann als Jugendliche in verschiedenen Coverbands tun. Das war eine sehr schöne Zeit. Und es ist toll, wenn ich mich mit meinem Gesang künftig in größerem Rahmen verwirklichen kann. Der Titel „Es war einmal“ bezieht sich aber auch auf das Projekt Lillie Sander und steht in diesem Sinn für einen Neubeginn.

Mit Jack White und André Stade interessieren sich bekannte Leute aus der Musikszene für Sie, die ja auch schon Titel für echte Stars geschrieben haben. Welches Gefühl löst das aus?

Fabielle: Na ja, ein bisschen stolz bin ich schon darauf. Immerhin hat Musikproduzent Jack White unter anderem Lieder für Andrea Jürgens, Roberto Blanco, Engelbert und Hansi Hinterseer geschrieben. Und André Stade singt selbst tolle Titel und komponiert zum Beispiel auch für Claudia Jung und Howard Carpendale. Ich muss aber sagen, dass ich selbst nie etwas singen könnte, was mir nicht aus der Seele spricht – egal, welche Produzenten das für mich schreiben würden.

Welche Resonanz bekommen Sie vom Publikum?

Fabielle: Unterschiedliche, überwiegend bisher positive Reaktionen. Einmal kam eine Omi auf mich zu, hat mich in den Arm genommen und mir gesagt, dass sie von meinen Liedern tief berührt ist. Auch zum Weinfest habe ich noch in der Nacht gute Rückmeldungen bekommen und freue mich, dass ich mit meiner Musik Menschen so gefühlvoll erreichen kann. Ich werte für mich selbst aber auch jeden Auftritt aus, schaue und höre, was die Fans, meine Familie und die Freunde sagen. An dieser Stelle möchte ich Danke an alle Menschen sagen, die mich unterstützen.

Gibt es ihn denn schon, den ganz persönlichen Märchenprinzen?

Fabielle: (Sie schmunzelt.) Ja, ganz eindeutig, ich bin vergeben.

Welche Stars haben Sie schon kennengelernt, und wie sind die?

Fabielle: Im Prinzip sind sie ganz normale Leute. Zumindest die, die ich bisher getroffen habe. Das waren unter anderem Helene Fischer und Andrea Berg. Sie haben keine Star-Allüren und waren sehr neugierig auf mich. Wir haben etwas miteinander geplaudert, so wie es Kollegen mitunter tun.

Kann man reich werden vom Schlagersingen?

Oh, finanziell gesehen gibt es ja Beispiele. Doch was ist eigentlich reich? Manch einer fühlt sich noch mit einer Million Euro arm – und ist es vielleicht innerlich auch. Ich singe auf jeden Fall nicht, weil ich damit reich werden will, sondern weil es mir Spaß macht und meine Leidenschaft ist. Ich will Menschen begeistern und bin dankbar, wenn es klappt. Freilich ist es gut, wenn man sich durch seine Arbeit auch das Leben etwas schöner machen kann. Das will schließlich jeder Mensch, egal, was er tut.

Sie haben aber auch einen bürgerlichen Beruf?

Fabielle: Das stimmt. Der ist mir sehr wichtig. Ich habe Kauffrau im Einzelhandel, speziell für die Foto- und Videobranche gelernt, und arbeite in einem Fotogeschäft in Jessen. Dass ich das Glück habe, diese Arbeit und mein Engagement als Sängerin nebeneinander auszuüben, weiß ich sehr zu schätzen.