Scheckübergabe Apothekerin aus Jessen überreicht 700 Euro an Heimatverein - Woher die Spendengelder stammen
Apothekerin Marion Nelle überreicht Heimatverein Glücksburger Heide 700 Euro. Aus welcher Aktion die Spendengelder stammen und welches Jubiläum am 1. September auf dem Plan steht.

Jessen/MZ. - Das Wort Dankeschön sagt Detlef Polzenhagen mit Blick auf den Betrag gleich mehrfach. „Wir werden das Geld sinnvoll nutzen“, fügt der Vorsitzende des Heimatvereins Glücksburger Heide in Richtung Marion Nelle an, die dem 71-Jährigen in der Jessener Spitzweg-Apotheke einen Scheck in Höhe von 700 Euro überreicht.
Die Summe, fügt die Chefin an, stamme aus der Kalender-Aktion, wenn es um Spenden für Vereine aus der Region geht, sind die Jessener sehr spendabel. „Ich habe den Betrag ein wenig aufgerundet“, erzählt die 61-Jährige und ergänzt, dass die Kalender in der Blumen- sowie Spitzweg-Apotheke ausgelegen haben. Da der Heimatverein mit viel Herzblut zur Verschönerung der Heide beiträgt, sei es reine Herzenssache, das Team um Polzenhagen zu unterstützen. „Das Geld ist doch nur die eine Seite. Doch im Endeffekt ist viel Manpower gefragt, damit alles attraktiv bleibt“, ist Marion Nelle überzeugt.
Im Fokus der Welt
Ein wenig den Stein in Rollen gebracht, sich für den Heimatverein zu entscheiden, hat die Austragung der Schlittenhunde-WM in Leipa. Die ganze Welt habe plötzlich auf den kleinen Ort am Rand der Heide geschaut. Was die Organisatoren dort abgeliefert haben, sei eine tolle Leistung gewesen. „Der Aufwand, alles unter einen Hut zu bringen, war schon enorm“, blickt Polzenhagen auf sehr intensive Tage im Oktober 2023 zurück.
Von der Austragung des Events hat die gesamte Region profitiert. In Hotels oder Pensionen habe es während dieser Tage kein freies Zimmer mehr gegeben.
Was kommt nach der WM? Der Vereinsvorsitzende will sich zwar nicht in die Karten schauen lassen, doch ganz ohne Hundesport kann er sich den Herbst nicht vorstellen. „Es werden eher nationale Rennen“, lässt er durchblicken. „Mit der Ausrichtung der WM haben sie als Verein viel für die Außenwirkung einer ganzen Region getan“, lobt Nelle, die vor diesem ehrenamtlichen Engagement den Hut zieht. Wofür wird die Spendensumme ausgegeben? „Wir haben an die 200 Objekte zu pflegen“ erklärt Polzenhagen und zählt mit überdachte Sitzgruppen, Bänke, Schautafeln oder Wegweiser gleich ein paar auf.

Da der Heimatverein über einen treuen Pool an Sponsoren verfügt, sei es möglich, die Heide „gut in Schuss“ zu halten. Diese wird von Joggern, Radfahrern, Walkern, Spaziergängern und Touristen genutzt und soll deshalb ein attraktives Ausflugsziel bleiben. „Das stimmt“, so die Apotheken-Chefin, „wir haben ein tolles Fleckchen Natur vor der Haustür.“ Polzenhagen ergänzt, dass knapp 50 Mitglieder sehr aktiv bei der Gestaltung und Erhaltung sind, dazu kommen noch 15 Personen, die fleißig mithelfen, jedoch kein Vereinsmitglied sind.
Zwei Termine sind fix
Um auch Kindern und Jugendlichen die Heide näherzubringen, plant der Heimatverein eine Wanderung oder Radtour. „Das sind erste Überlegungen“, so Polzenhagen, einen festen Termin gibt es dafür nicht. Fix dagegen sind die Andacht an der Heimateiche zum Himmelfahrtstag am 9. Mai sowie das Heidefest am 1. September mit Kürung der Heidekönigin. Aktuelle Hoheit ist Patricia Schulze. „Das wird unsere 30. Auflage“, freut sich der Vorsitzende auf die große Party in Schweinitz.
Trotz knapp 200 Mitgliedern fehlt dem Verein der Nachwuchs. „60 Prozent sind über 65 Jahre“, so Polzenhagen, der sich 2026 wahrscheinlich nicht wieder zur Wahl stellt. Er hofft auf jüngere Kandidaten, die sich um das Amt des Vorsitzenden bewerben, denn er gehöre nicht zu den Menschen, die mit Macht an einem Posten kleben. „Junge Leute haben frische Ideen und ziehen Jugendliche mit nach“, so seine Überzeugung.
Bis dahin bleibt noch viel Arbeit. Vor allem die Dächer über den Sitzgruppen müssen erneuert werden. „Es macht ja auch Spaß“, meint der 71-Jährige. Bei der Arbeit an der frischen Luft herrscht meist gute Laune. Als Polzenhagen den Scheck in den Händen hält, ist er wie eingangs erwähnt sichtlich ergriffen. „Das ist schon eine mächtige Summe.“