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Rückblick Rückblick: Dunkle Rauschschwaden aus dem Fenster

30.04.2014, 19:43

Es dauerte keine Woche, bis die Fachleute der Polizei die Brandursache gefunden hatten. Es war ein technischer Defekt in der Küche, lautete das Ergebnis ihrer Untersuchung in dem Brandhaus. Familie Thamm konnte seinerzeit, es war um den 20. Februar, diesbezüglich aufatmen. Doch den Stress und die vielfältigen Emotionen, die mit einem solchen Erlebnis verbunden sind, konnte die Nachricht der Polizei ihr nur langsam nehmen.

Es war ein Sonnabendvormittag, der 18. Februar 2013, als aus dem hübschen Backsteinhaus in der Elsteraner Bahnstraße dunkle Rauchsäulen und Flammen aus den Fenstern aufstiegen. Die Dramatik war kaum zu überbieten, da Heike Thamm in Sorge um ihren sieben Monate alten Enkel von außen eine Fensterscheibe einschlagen musste und wider alle Gefahren ihren Enkel herausholte. Die herbeigerufenen Nachbarn nahmen ihr den Jungen dann draußen ab, berichtete die MZ seinerzeit. Das Kind wurde im Krankenhaus untersucht, war aber schon am nächsten Tag wieder bei seinen Eltern. Thamms Sohn und Schwiegertochter waren in jener Zeit bei ihren Eltern in Wittenberg untergekommen.

Als die Flammen gelöscht waren, stand die Familie vor dem Nichts. Persönliche Dokumente, darunter Ausweise und der Kfz-Brief, waren dem Feuer zum Opfer gefallen. Doch auch sämtliche Wohnungsausstattung, die weder von den Flammen noch vom Löschwasser direkt betroffen blieben, war nicht mehr zu gebrauchen. „Den Ruß bekommt man nicht heraus“, schildert Dolf-Ingo Thamm jetzt auch im Nachhinein aus seinen eigenen Erfahrungen. Nachbarn boten sofort Asyl. Die Stadt stellte im so genannten altersgerechten Wohnen ebenfalls eine Einraumwohnung

bereit.