Projekt in Jessen Projekt in Jessen: Feilen an Sprachkurs-Idee

Jessen - Zum achten Mal beteiligen sich Elftklässler des Jessener Gymnasiums am Businessplan- wettbewerb für Schüler „futurego“ Sachsen-Anhalt. 16 Teams wollen sehen, ob eine ihrer Ideen vielleicht eine reale Chance hat, nicht nur bei diesem Wettbewerb ganz weit vorn zu landen, sondern eventuell sogar in die Praxisreife kommen zu können.
Die erste Runde ist absolviert, zu den zehn ausgezeichneten Ideen gehört auch die des Gymnasium-Teams DeGaLe. Friederike Meinhof, Rebekka Langhammer und Marcel Harrer haben nun die Chance, ihre Vorstellungen eines Minisprachkurses weiter voranzutreiben. Dabei half den Dreien (aber auch alle anderen 15 Teams des Gymnasiums erhielten diese Unterstützung) ein Coach, der kürzlich extra nach Jessen gekommen war. Wirtschaftsingenieur Julian Ziege aus Leipzig versuchte mit den Jugendlichen, aus dem zweiseitigen Ideenpapier erste Schritte hin zu einem echten Businessplan zu gehen. Natürlich reichte da die veranschlagte eine Stunde bei weitem nicht aus. Aber wichtige Anregungen nahmen die Jugendlichen allemal mit.
„Ihr habt eine gute Idee, die in der Breite sehr vielen helfen kann. Nun kommt es aber darauf an, in den einzelnen Punkten richtig in die Tiefe zu gehen. Ganz wichtig wird für euch ein Finanzierungsplan sein“, merkte Ziege als Erstes an. Und wie schwierig bestimmte Fragen zu klären sind, begriffen die jungen Leute rasch. Welche Kunden sollen angesprochen werden? Wie will man diese erreichen? Mit wem möchte man zusammenarbeiten? Wie soll letztlich Geld verdient werden? Diese und andere Fragen wurden intensiv besprochen.
Einer der schwersten Schritte dürfte wohl sein, diesen Sprachkurs so an die Frau oder den Mann zu bringen, dass derjenige, der die deutsche Sprache erlernen möchte, eben dafür nichts bezahlen muss. Also gilt es, sich Partner ins Boot zu holen, die bei den finanziellen Belangen des Vorhabens zur Seite stehen. Doch da haben die Drei Ideen. Nämlich, den Kurs quasi über Dritte unter das Volk zu bringen. Friederike Meinhof: „Wir stellen uns vor, regionale Partner zu finden. Beispielsweise Lebensmittelfirmen, die unser Produkt auf ihren Waren mit anbringen oder zumindest darauf aufmerksam machen.“ Ein guter Ansatz, befand Julian Ziege. „Bedenkt dabei, dass es sich auf jeden Fall für die Firmen lohnen muss, bei eurem Projekt mitzumachen.“ Schließlich soll die Idee von DeGaLe all jenen helfen, die neu in Deutschland ankommen und möglichst schnell die Sprache erlernen wollen.
Ziel ist, dass jeder - sowohl die Helfer als auch die Sprachlernenden - die wichtigsten Worte und Grammatikregeln übersichtlich und jederzeit griffbereit bei sich haben. Also kein Sechs-Wochen-Kurs in einer Einrichtung, sondern ein Griff in die Hosentasche und los geht es. Daher kommt auch der Ursprungsgedanke, das Ganze in einer Art Streichholzschachtel anzubieten. Das wird wohl nicht ganz klappen, aber viel größer soll das Endprodukt sicher nicht ausfallen. Noch gibt es so etwas nicht. Bis Ende des Monats bleibt den jungen Leuten Zeit, einen ersten Prototyp des Sprachkurses herzustellen. Dieser wird dann im Rahmen einer selbst erarbeiteten Videopräsentation plus Businessplan eingereicht. Danach haben erneut die Experten von „futurego“ das Wort. Sagen sie, dass die Idee sie überzeugen konnte, geht es Ende Juni zur großen Auszeichnungsveranstaltung der besten Teams nach Magdeburg. Dort haben alle nochmals die Chance, ihre Vorhaben einem breiten Publikum vorzustellen. In dem sitzt dann vielleicht jemand, der es realisieren möchte. (mz)