«Mein Herz wird immer bei dir sein»

Löben/MZ. - Für viele Musikfreunde aus der Region hat das Konzert dieses semiprofessionellen Chores schon lange einen festen Platz unter den Ritualen zur Einstimmung auf das Fest der Feste. Und so wundert es nicht, dass den diesmal 13 Sängerinnen und Sängern am Sonnabend rund 140 Musikfreunde lauschten. Sie erlebten ein über einstündiges Programm mit gesanglichen Gemeinschaftsleistungen und Soli (speziell von Stefanie Fromm), deren Intensität den Zuhörern teilweise eine Gänsehaut auf den Rücken zauberte. In dieser Hinsicht sind die beiden von Roman Werner bearbeiteten norwegischen Weihnachtslieder "Vier Lichter zum Advent" und "Mein Herz wird immer bei dir sein" hervorzuheben.

Bei Kerzenschein und in der besonderen Atmosphäre, die von dem Löbener Sakralbau ausgeht, nahm das JugendKammerEnsemble die Besucher mit auf einen musikalischen Ausflug durch die Weihnachtszeit in Deutschland, Frankreich, Nordamerika und Skandinavien. Ergänzend zu den entsprechenden Liedern wurden Weihnachtsbräuche der Länder vorgestellt und kurze Geschichten erzählt. Die Rundreise begann mit "Sind die Lichter angezündet" und wendete sich nach "Es ist ein Ros' entsprungen" und "Sanktus" gen Frankreich. Dort legt Peer Noël in der Nacht vom 24. zum 25. Dezember die Geschenke am Kamin ab oder schiebt Kleinigkeiten in aufgehängte Socken. Vom Chor gab es in Französisch zwei Lieder, die von den Heiligen Glocken und der Geburt des Christkinds handelten. Aus den USA hatten die Sängerinnen (Stefanie Fromm, Maria Bischof, Ines Mayfarth, Daniela Fromm, Katharina Schoop, Elisabeth Rafelt, Claudia Trojandt, Theresa Sommer) und Sänger (Konrad Sell, Thomas Dünnebeil, Jens Kaiser, André Wille, Roman Werner) "Mary had a baby" und einen Calypso mitgebracht. Obendrein gab es die amüsante Geschichte über Andrew, der vom Schnee in den Wahnsinn getrieben wurde.

Über Norwegen - dort braut man zum Fest Weihnachtsbier, bäckt sieben Sorten Kekse sowie Weihnachtsbrot und vergisst auch den Haus-Troll nicht - kehrte der Chor nach Deutschland zurück. Neben dem Grimmschen Märchen von den Wichtelmännern wurden drei altböhmische Weihnachtslieder zu Gehör gebracht.

Als Stefanie Fromm ihr "Stille, Stille, horchet, lauschet" ins Kirchenschiff schickte, lauschten die Gäste nicht nur, ihre Aufmerksamkeit sog den Gesang förmlich auf. Dieses Konzert hätte noch Stunden fortdauern können. Doch nach zwei Zugaben ("Friede auf Erden", "Heilig, heilig, heilig" von den Männern) bewahrte auch kein noch so anhaltender Applaus das Publikum vor dem Schluss.