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Linda kämpft gegen Windräder

Von H.-Dieter Kunze 15.11.2004, 17:14

Linda/MZ. - Windpark Stolzenhain / Hartmannsdorf nennt sich das Vorhaben. Es liegt in der Gemarkung der Stadt Schönewalde, links der B 101 Richtung Jüterbog, also im Brandenburgischen. Trotzdem, die Lindaer befürchten eine Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität, da die Windräder nur etwa eineinhalb Kilometer von der Ortsgrenze entfernt aufgestellt werden sollen. Das Auslegungsverfahren ist eingeleitet worden, Unterlagen sind in den Stadtverwaltungen von Jessen und Schönewalde deponiert und noch bis zum 22. November öffentlich zugänglich. Danach endet die Einspruchsfrist. Die wollen die Lindaer aber auf jeden Fall noch nutzen.

Petra Pflug und Steffen Fischer (parteilos), einst Bürgermeister von Linda, jetzt Abgeordneter in der CDU-Fraktion des Jessener Stadtrats, verfassten ein vierseitiges Informationsschreiben zum Projekt. Am Sonntag wurde es den 640 Einwohnern in 200 Haushalten der Gemeinde zugestellt. Ziel ist eine Unterschriftensammlung gegen den Bau der WEA. "Unsere einzigartige Landschaft wäre über Jahrzehnte verschandelt, unsere Gesundheit bedroht, der Fremdenverkehr abgeschreckt, wenn wir nicht handeln", heißt es unter anderem in dem Schreiben.

Unter weiter: Windkraft sei keine Alternative, nur maximal 2,5 Prozent der benötigten Endenergie könnten in Deutschland maximal erzeugt werden.

Schönewaldes Bürgermeister Dr. Karl Kuba winkte auf MZ-Anfrage resigniert ab: "Wir jubeln zwar auch nicht, sind aber als Kommune gegen den Bau der Anlagen machtlos. Das würde gegen Bundes- und EU-Recht verstoßen."

Das Thema Windenergieanlagen wird sicher am Dienstag, 19.30 Uhr, bei der Einwohnerversammlung im Lokal Schütze eine nicht unbedeutende Rolle spielen. Die Position der Stadt Jessen, zu der Linda mittlerweile gehört, ist klar. Bürgermeister Dietmar Brettschneider hatte mehrfach öffentlich betont, dass er strikt gegen die Errichtung weiterer Rotoren im Stadtgebiet sei. In diesem Falle wird Jessen allerdings machtlos sein, weil die Gemarkung eben "Ausland" ist. Vielleicht sollte man sich im Städtebund "Elbe-Elsteraue" länderübergreifend zusammentun. Im Interesse der Bürger.