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Kreisfeuerwehrverband Wittenberg Kreisfeuerwehrverband Wittenberg: Noch immer voller Begeisterung

Von Sven Gückel 09.12.2014, 09:51
Ungläubig beobachtet Frank Schneider, was Zauberer Winfried Gundermann mit einem ihm überlassenen 50-Euro-Schein anstellt.
Ungläubig beobachtet Frank Schneider, was Zauberer Winfried Gundermann mit einem ihm überlassenen 50-Euro-Schein anstellt. Sven Gückel Lizenz

Jessen - Kameradschaft gehört zu den tragenden Säulen der freiwilligen Feuerwehren. Gelebte Kameradschaft heißt aber auch, dass man jene nicht vergisst, die der Feuerwehr über Jahrzehnte treu zur Seite standen. Besser hätte man den Zeitpunkt nicht wählen können. Einen Tag nach dem von der UNO 1985 ins Leben gerufenen und auf den 5. Dezember datierten Internationalen Tag des Ehrenamtes, hatte der Kreisfeuerwehrverband Wittenberg Kameraden der Alters- und Ehrenabteilungen ins „Schützenhaus“ Jessen zu einer Weihnachtsfeier geladen.

Begrüßung durch den Landrat Dannenberg

„Dieser Abend gebührt ihnen in besonderer Weise. Doch er kann nur ein kleiner Dank dafür sein, was Sie in den vergangenen Jahrzehnten für die Feuerwehr und das Gemeinwohl geleistet haben“, begrüßte Landrat Jürgen Dannenberg (Linke) die 99 Männer und Frauen. Auch Frank Schneider, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes, hieß die älteren Kameraden willkommen und machte sie mit Freude auf die Ereignisse des kommenden Jahres aufmerksam. 2015 feiert der Verband, der am 1. Januar 2011 die Mitglieder des Verbandes im Altkreis Jessen aufnahm, sein 25-jähriges Bestehen.

„Wer glaubt, die Feuerwehren könnten auf die Hilfe und Unterstützung ihrer Alten verzichten, der irrt“, betonte Kreisbrandmeister Roland Karthäuser. Viele der aktuell über 1.000 ehemals Aktiven bringen sich noch immer rege in das Geschehen der Ortswehren ein, sei es bei der Organisation des Vereinslebens oder bei außergewöhnlichen Anlässen wie Hochwässern. „Sie sind nicht vergessen und gehören noch immer dazu“, brachte es Frank Schneider auf den Punkt.

Einer Ende der Leidenschaft ist nicht in Sicht

Zwei, denen die Freude dieser Dazugehörigkeit anzusehen war, sind Ruth Mies (79) und Hannelore Weiner (74) aus Jessen. Beide waren lange im vorbeugenden Brandschutz tätig, kontrollierten öffentliche Einrichtungen oder Wohnungen auf mögliches Gefahrenpotenzial. „Eine Aufgabe, die nicht nur wichtig war, sondern auch Spaß machte“, so Mies, die am Donnerstag ihren 80. Geburtstag feiert. Mehr als vierzig Jahre sind beide bereits Mitglied der Feuerwehr, ein Ende dieser Leidenschaft ist nicht in Sicht.

Kaffee, Stollen und Darbietungen

„Es ist einfach schön dazuzugehören, aber auch gebraucht zu werden“, ergänzte Weiner. Bis heute nehmen die Frauen regelmäßig an Versammlungen ihrer Wehr teil und tragen dabei stolz ihre Uniform. „Dass ich diese Begeisterung für die freiwillige Feuerwehr an meine Enkel weitergeben konnte, freut mich in besonderer Weise“, sagte Ruth Mies. Die gesellige Runde am Samstag bot allen Anwesenden eine gute Gelegenheit, alte Bekannte zu treffen. Kaffee und Stolle, Darbietungen des Zauberers Winfried Gundermann aus Eisenach, eine Ausstellung des Feuerwehrhistorikers Horst Däumichen aus Knippelsdorf sowie weihnachtliche Klänge vom Band bildeten den passenden Rahmen dafür.

Schon in wenigen Wochen, am 10. Januar, lädt der Verband seine Mitglieder erneut ein. Dann zum Neujahrsempfang ins Vereinslokal „Zum Goldenen Anker“ in Kleinwittenberg, dem am 14. März die Frühjahrstagung folgt. Der „Löschangriff nass“ der Aktiven ist auf den 20. Juni datiert und findet im Arthur-Lambert-Stadion Wittenberg statt. Der Kreisausscheid der Kinder- und Jugendfeuerwehren soll am 27. Juni 2015 in Abtsdorf über die Bühne gehen. (mz)